20.01.2017, 08:27 Uhr

Frankfurter Solarunternehmen liefert Solarmodule in die Türkei

Frankfurt an der Oder/Ankara – Der zur chinesischen Chint-Gruppe gehörende deutsche Solarmodul-Hersteller Astronergy Solarmodule GmbH steht vor einem Durchbruch auf dem türkischen Photovoltaik-Markt. Im Werk in Frankfurt an der Oder werden deshalb zusätzliche Produktionslinien hochgefahren.

Astronergy zählt nach eigenen Angaben zu den wenigen internationalen Solarmodulherstellern, die eine Einfuhrgenehmigung vom türkischen Wirtschaftsministerium erhalten haben. Insgesamt darf das Unternehmen für türkische Photovoltaik(PV)-Projekte Solarmodule mit einer Gesamtleistung von 100 Megawatt (MW) liefern.

Türkei: Hohe Schwellen für ausländische Modulproduzenten

Der türkische Markt für Solarmodule war lange Zeit für ausländische Hersteller einfach zugänglich, so Astronergy. Seit dem letzten Jahr allerdings bemüht sich die türkische Regierung, bevorzugt heimische Produzenten bei der Vergabe von Aufträgen zu fördern und den Aufbau von Produktionskapazitäten im eigenen Land steuerlich zu belohnen. Aus diesem Grund hat das türkische Wirtschaftsministerium die Einfuhr von PV-Modulen aus dem Ausland streng limitiert. Die Importerlaubnis sei bei ausländischen Lieferanten sehr begehrt, da Experten für die Türkei innerhalb der nächsten zwei Jahre mit bis zu 3.000 MW PV-Zubauleistung allein durch Großprojekte rechnen.

Nachfrage nach deutscher Modulqualität sehr hoch

Astronergy hat bereits Lieferaufträge für die ersten 50 MW Modulleistung in die Türkei erhalten. Das Unternehmen profitiert hier von seinen langjährigen Kontakten zum EPC Solmotion und dessen türkischen Tochtergesellschaften. Thomas Volz, Geschäftsführer der deutschen Astronergy: „Die Investoren vor Ort fragen explizit nach hochwertigen Modulen. Dafür sind sie auch bereit, einen höheren Preis zu bezahlen. Qualität rechnet sich, weil es bei den PV-Projekten viel seltener zu Ertragseinbußen durch schlechte Modulqualität kommt.“ Die hochautomatisierte Produktion bei Astronergy sorge außerdem für eine gleichbleibend hohe Modulqualität.

Astronergy hat Conergy-Werk übernommen

Die Astronergy-Mutter, die chinesischen Chint-Gruppe, ist ein Unternehmen für Niederspannungstechnik, Energieübertragung und Energienetze mit über 30.000 Mitarbeitern. Die deutsche Tochter, Astronergy Solarmodule GmbH (ASM), hat sich auf kristalline Solarmodule spezialisiert. Die Produktionslinien sind auf eine jährliche Produktionsleistung von 340 MW ausgelegt. Der chinesische Photovoltaik-Hersteller hatte Anfang 2014 das Werk der insolventen Conergy Solarmodule GmbH in Frankfurt an der Oder übernommen und dann die Produktion ausgebaut.

Quelle: IWR Online

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