06.02.2017, 10:22 Uhr

Bne und Biogasrat pochen auf Wärmewende

Berlin – Die Energiewende in Deutschland ist weiterhin stark auf den Bereich Strom fokussiert. Immer lauter werden die Rufe aus der Branche nach einer Wärmewende.

Ein Weg zur schnelleren Wärmewende könnte über bessere Bedingugnen für eine Sekorkopplung führen. Dabei soll der regenerativ erzeugte Strom verstärkt auch im Wärme- und Verkehrsbereich zum Einsatz kommen. Der Bundesverband Neue Energiewirtschaft (bne) begrüßt die aktuelle Debatte um die hohe Belastung des Strompreises. Der Verband will die Wärmewende mit einem Umbau der Finanzierungmechanismen erreichen, ohne dass zusätzliche Belastungen entstehen. Auch der Biogasrat plädiert für die Wärmewende.

bne: EEG-Umlage auch auf fossilen Energieverbrauch im Wärmemarkt

Bne-Geschäftsführer Robert Busch betont: „Wir weisen schon seit langem darauf hin, dass die hohe staatliche Last auf dem Strompreis im Vergleich zu CO2-intensiven Energieträgern wie Heizöl oder Kohle aus Klimaschutzsicht ein Problem ist.“ Der bne schlägt vor, die Umlage für das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) in einem ersten Schritt auch auf den fossilen Energieverbrauch im Wärmemarkt auszuweiten. Ein dazu beim Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) beauftragtes Gutachten kommt zu dem Ergebnis, dass durch eine solche Maßnahme der Strompreis um bis zu 3 Cent pro Kilowattstunde sinken könnte. „Wärmestromanwendungen auf Basis erneuerbarer Energien hätten dann eine bessere Chance am Markt, fossile Energieträger würden emissionsgemäß belastet“, so Busch. Der bne-Geschäftsführer ist davon überzeugt, dass spätestens eine neue Bundesregierung eine Reform des Umlage- und Abgabensystems beschließen muss, damit die Energiewende auch im Wärmemarkt vorankommt.

Biogasrat fordert Nutzungspflicht für Erneuerbare im Gebäudebestand

In einem anderen Zusammenhang fordert auch der Biogasrat+ e. V. mehr politischen Mut zur Wärmewende mit Bioenergie. Insbesondere bei der Wärmeversorgung im Gebäudebereich sei die Chance vertan worden, die zur Verfügung stehenden Potenziale der Bioenergie und insbesondere Biomethan für eine schnelle und nachhaltige Treibhausgasminderung zu nutzen. Janet Hochi, Geschäftsführerin des Biogasrat+: „Mit dem technikoffenen Einsatz von Biomethan ist bereits heute eine klimaschonende und sozialverträgliche Wärmeversorgung möglich.“ Sie fordert eine Nutzungspflicht für Erneuerbare auch im Gebäudebestand.

Quelle: IWR Online

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