14.02.2017, 10:37 Uhr

Globaler Windenergiemarkt schrumpft 2016

Brüssel – Der weltweite Windenenergiemarkt ist im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen. Die Branche zeigt sich dennoch äußerst optimistisch.

Der globale Windenergiemarkt ist im Jahr 2016 um 15 Prozent auf 54.600 MW geschrumpft (2015: 63.633 MW). Der Ausbau bewegt sich damit auf dem Niveau des Jahres 2014. Das geht aus den neuesten Daten des Global Wind Energy Councils (GWEC) hervor. Der Einbruch ist dabei vor allem auf ein Land zurückzuführen.

Chinesischer Windmarkt bricht 2016 ein

Größter Einzelmarkt für die Windenergie ist nach wie vor China. Mit einem Zubau von 23.328 MW, bzw. 43 Prozent des Welt-Zubaus, bleibt die Volksrepublik im Jahr 2016 aber um 22 Prozent hinter ihrem Rekordzubau des Vorjahres von rd. 30.500 MW zurück. Aus Sicht des GWEC war dieser Rekordzubau aber wesentlich durch Vorzieheffekte aufgrund drohender Einspeisekürzungen getrieben. Zudem wachse die Stromnachfrage in China langsamer und das Stromnetz kann die bestehenden Windenergiekapazitäten nicht ausreichend verarbeiten.

GWEC: „Windbranche in guten Zustand“

Die Windbranche zeigt sich trotz des Marktrückgangs im größten Markt optimistisch. Zum einen ist die Bedeutung des abgeschirmten chinesischen Marktes für die viele Anlagenhersteller begrenzt. Zum anderen zeigen sich die weiteren Weltmärkte auch im Jahr 2016 robust. So bewegt sich der Zubau in Europa mit 13.926 MW auf dem Niveau des Vorjahres (13.805 MW) und auch in den USA, dem hinter China zweitgrößten Einzelmarkt im Jahr 2016, ist der Zubau mit 8.203 MW stabil (2015: 8.598 MW). Den dritten Platz im Länderranking belegt Deutschland mit einem Zubau von 5.443 MW (2015: 6.013 MW), gefolgt von Indien mit 3.612 MW (2015: 2.623 MW).

„Insgesamt zeigt sich die Industrie in ziemlich gutem Zustand“ urteilt GWEC Generalsekretär Steve Sawyer. So sinken die Kosten der Windenergie stetig weiter. Besonders der europäische Offshore-Sektor habe die Preisziele für 2020 bereits fünf Jahre früher erreicht. Mit Blick auf neue Märkte, die in Afrika, Asien und Lateinamerika entstehen sowie den starken traditionellen Märkten in China, den USA und Deutschland, blicke man auf ein starkes Jahr 2017, so Sawyer weiter.

Jede dritte Windenergieanlage steht in China

Insgesamt sind zum Jahresende 2016 weltweit Windenergieanlagen mit einer Leistung von 486.749 MW installiert. Ein Drittel davon steht in China (168.690 MW), gefolgt von den USA mit einem Marktanteil von 17 Prozent (82.184 MW). Deutschland vereint 10 Prozent der weltweiten Windenergiekapazität auf sich (50.018 MW), Indien folgt mit sechs Prozent (28.700 MW).

Quelle: IWR Online

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