14.02.2017, 14:17 Uhr

Versorger eröffnen neue Preisrunde im Frühjahr

Heidelberg – Zahlreiche Grundversorger erhöhen in den kommenden Wochen die Strompreise. Die Versorger etablieren damit anscheinend eine neue Preisrunde im Frühjahr.

Strom wird für viele Haushalte in den kommenden Monaten teurer, 75 Grundversorger erhöhen die Strompreise. Das ergibt sich aus einer Untersuchung des Vergleichsportals Verivox. Bereits zum Jahreswechsel hatten zahlreiche Versorger die Preise erhöht.

Versorger verschieben Preiserhöhung ins Frühjahr

Für Februar, März und April 2017 haben 75 Anbieter Preiserhöhungen von durchschnittlich 3,4 Prozent angekündigt oder bereits durchgeführt. Eine vierköpfige Familie mit einem Jahresverbrauch von 4.000 Kilowattstunde (kWh) erwarten Mehrkosten von durchschnittlich 42 Euro pro Jahr. Immer mehr Versorger verschieben inzwischen Preiserhöhungen ins Frühjahr, statt wie in der Vergangenheit oft üblich die Preise zum 1. Januar anzupassen, erläutert Jan Lengerke, Mitglied der Verivox-Geschäftsleitung.

Bereits zu Beginn des Jahres 2017 hatten 354 Grundversorger den Preis nach oben angepasst. Unterm Strich haben damit in den ersten Monaten 2017 die Hälfte aller Versorger die Strompreise erhöht. „Wir rechnen mit weiteren Preiserhöhungen in den nächsten Wochen“, so Lengerke weiter.

Steigende Umlagen und Gebühren - Politik treibt EEG-Umlage künstlich hoch

Als Begründung werden erneut steigende Umlagen und Abgaben der Kunden genannt. Die Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) steigt ab 2016 von 6,35 Cent auf 6,88 Cent je kWh. Zudem verteuern sich die Netzkosten laut Verivox im bundesweiten Durchschnitt um acht Prozent und auch die Umlage, mit der große Stromverbraucher bei den Netzentgelten entlastet werden, steigt leicht von 0,378 Cent auf 0,388 Cent je kWh. Entlastend wirken die gesunkenen Börsenstrompreise.

Aus Sicht des IWR Instituts wird die EEG-Umlage von der Politik künstlich und wissentlich in die Höhe getrieben. Der seit 2010 vorgeschriebene Zwangsverkauf des EEG-Ökostroms an der Börse zusammen mit der staatlich verordneten Verbrauchertäuschung bei der Kennzeichnung des EEG-Ökostroms in den Stromprodukten führen zu sinkenden Industrie-Strompreisen und gleichzeitig zu steigenden Strompreisen für die Haushalte.

Quelle: IWR Online

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