02.03.2017, 10:47 Uhr

Börsenstrompreis fällt im Februar

Münster – Der Strompreis an der Börse ist im Februar 2017 wieder deutlich gesunken, nachdem er zu Jahresbeginn ein Vierjahreshoch markiert hatte. Der Aufwärtstrend scheint jedoch ungebrochen.

Der Strompreis ist im Day-ahead-Handel in Deutschland im Februar 2017 auf 4 Cent je Kilowattstunde (kWh) gefallen. Damit war der Strom an der Börse im Februar deutlich günstiger als im Januar, als der Strompreis bei über 5 Cent je kWh lag.

Spotmarkt-Strompreis fällt im Februar – Trend zum Preisanstieg ungebrochen

Der mittlere Strompreis zur kurzfristigen Lieferung für Grundlaststrom in Deutschland beläuft sich im Februar 2017 im Day-ahead-Handel am Spotmarkt der Strombörse Epex Sport auf 3,97 Cent je kWh. Damit ist der Preis gegenüber dem Vormonat um 24 Prozent gefallen. Im Januar 2017 hatte der Strompreis mit 5,24 Cent je kWh den höchsten Stand seit Februar 2012 markiert. Auch der Preis für Spitzenlaststrom (Stromlieferung für die Zeit von 8:00 bis 20:00 Uhr) fällt deutlich um 27 Prozent auf 4,65 Cent je kWh (Januar 2017: 6,41 Cent/kWh).

Dennoch scheint der Aufwärtstrend beim Strompreis ungebrochen. Gegenüber dem Vorjahr kostet Strom an der Börse im Januar 81 Prozent mehr (Februar 2016: 2,20 Cent/kWh). Der Preis für Spitzenlaststrom liegt im Februar 2017 um rund 79 Prozent über dem Vorjahreswert (Februar 2016: 2,60 Cent/kWh). Nach der Berechnungsmethode der Epex Spot, bei der die Preise der Wochenendtage für die Kalkulation unberücksichtigt bleiben, lag der mittlere Preis für Spitzenlaststrom im Februar 2017 bei 5,00 Cent/kWh.

Strompreise in Frankreich und der Schweiz ziehen ebenfalls an

Auch im europäischen Ausland fällt der Strompreis im Januar. In Frankreich fällt der Preis für eine kWh Strom im Februar 2017 um 34 Prozent auf 5,12 Cent (Januar 2017: 7,80 Cent/kWh). In den verbrauchsstarken Wintermonaten sind in Frankreich mehrere Atomkraftwerke wegen Sicherheitsmängeln vom Netz. Der Strompreis in der Schweiz fällt um 28 Prozent auf 5,52 Cent die kWh (Januar 2017: 7,69 Cent/kWh). Mit Blick auf das Vorjahr zeigt sich aber auch im EU-Ausland die Tendenz des Preisanstiegs. Gegenüber dem Februar 2016 legt der Strompreis in Frankreich um 101 Prozent zu (Februar 2016: 2,55 Cent/kWh), in der Schweiz steigt der Preis um 61,3 Prozent (Februar 2016: 3,42 Cent/kWh).

Terminmarktpreis auch im Februar stabil

Am Terminmarkt notiert der Preis zu Lieferung in der Zukunft trotz der deutlichen Preisbewegung in den vergangenen Monaten weiter auf niedrigem Niveau. Im Februar lag der durchschnittliche Preis zur Lieferung im Jahr 2018 mit 3,03 Cent auf dem Niveau des Vormonats (Januar 2017: 2,99 Cent/kWh). Im Vergleich zum Terminmarktpreis im Februar 2016 notiert der Strompreis jedoch um 40 Prozent höher (Februar 2016: 2,17 Cent/kWh).

Termin- und Spotmarkt an der Strombörse

Am Spotmarkt der Strombörse werden kurzfristige Stromkontingente gehandelt (selbiger Tag = Intraday oder für den nächsten Tag = day-ahead). Am Terminmarkt werden dagegen längerfristige Stromeinkäufe getätigt. Stromhändler und Großabnehmer können dort Strom zur Lieferung in den nächsten Jahren einkaufen.

Quelle: IWR Online

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