31.03.2017, 15:12 Uhr

Maschinenbauer Manz und Centrotherm legen Zahlen vor

Reutlingen/Blaubeuren – Die beiden Maschinenbau-Unternehmen für die Solarindustrie Manz und Centrotherm photovoltaics haben ihre Finanzzahlen für 2016 vorgelegt. Damit lösten die börsennotierten Unternehmen aus Baden-Württemberg unterschiedliche Reaktionen bei den Aktionären aus.

Während die Manz AG aus Reutlingen neben den Anlagen im Photovoltaik-Sektor auch die Geschäftsbereiche „Electronics“ und „Energy Storage“ betreibt, liegt der Fokus bei Centrotherm aus Blaubeuren im Photovoltaik-Sektor, bedient aber auch die Halbleiter- und Mikroelektronikindustrie. Die Anteilsscheine von Centrotherm haben im Handel am Donnerstag nach der Veröffentlichung der Zahlen deutlich besser abgeschnitten als die Manz-Aktien.

Manz reduziert Verluste

Manz hat im vergangenen Jahr den Gesamtumsatz leicht auf 231,0 Mio. Euro (2015: 222,0 Mio. Euro) verbessert. Das Unternehmen verweist auf eine kurzfristige Stornierung eines Großauftrags im Juni 2016 sowie auf ausgebliebene Folgeaufträge. Zudem sei im Geschäftsbereich Solar erst im Januar 2017 und somit deutlich später als zunächst geplant ein Großauftrag erteilt worden. Im operativen Geschäft erzielte die Manz AG ein im Vergleich zum Vorjahr signifikant verbessertes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) in Höhe von -21,8 Mio. Euro (2015: -41,9 Mio. Euro), das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) verbesserte sich ebenfalls deutlich auf -35,9 Mio. Euro (Vorjahr: -58,2 Mio. Euro). Damit liegen Umsatz und Ergebnis für 2016 innerhalb der zuletzt ausgegebenen Prognose mit einem Umsatz auf Vorjahresniveau und einem signifikant verbesserten Ebit.

Manz erwartet positives Ebit in 2017

Als wichtiges Geschäftsereignis gilt die in 2016 gestartete strategische Kooperation mit dem Ankeraktionär Shanghai Electric, die zu Jahresbeginn 2017 im Geschäftsbereich Solar zum größten Auftrag der Firmengeschichte mit einem Gesamtvolumen von 263 Mio. Euro geführt hat.

Für 2017 rechnet der Vorstand der Manz AG in Abhängigkeit vom Projektstart des CIGS-Auftrags, welcher vom Zeitpunkt der Erfüllung aller Closing Conditions bestimmt wird, mit einer signifikanten Steigerung des Umsatzes auf mindestens 350 Mio. Euro bei einem signifikant verbesserten, positiven Ebit. Die Manz-Aktie ist vor diesem Hintergrund im Handel am Donnerstag um 1,9 Prozent auf 39,80 (Börse Stuttgart).

Centrotherm: Erfreuliche Entwicklung im Bereich "Photovoltaik & Halbleiter"

Die Centrotherm photovoltaics AG hat 2016 auf Konzernebene mit einem Umsatz von 144,4 Mio. Euro (2015: 138,6 Mio. Euro) das prognostizierte Umsatzziel von 120 bis 150 Mio. Euro erreicht. Das Konzern-Ebitda ist um rund 88 Prozent auf 2,8 Mio. Euro eingebrochen (2015: 22,5 Mio. Euro) und das Konzernergebnis ist in den Verlustbereich auf -6,1 Mio. Euro gesunken (2015: +6,96 Mio. Euro). Belastend wirkte das Segment Silizium. Als „erfreulich“ bezeichnete das Unternehmen hingegen die Entwicklung in den Segmenten Photovoltaik & Halbleiter sowie Dünnschicht & Sonderanlagen. Unter anderem konnte der Auftragseingang im Bereich Photovoltaik & Halbleiter auf 121,7 Mio. Euro nahezu verdoppelt werden

Wettbewerbsumfeld bleibt herausfordernd

Jan von Schuckmann, Vorstandsvorsitzender der Centrotherm photovoltaics AG, stellte fest: „Das Wettbewerbsumfeld bleibt in allen Bereichen für uns in den nächsten Jahren herausfordernd. Die Entwicklung von neuen Technologien bei gleichzeitiger Verbesserung der Produktivität steht im Fokus unserer Investitionen und Maßnahmen. Dafür haben wir eine Strategie-Roadmap für die nächsten Jahre entwickelt, die wir gemeinsam konsequent umsetzen werden.“ An der Börse kamen die Zahlen und Entwicklungen gut an. Die Centrotherm-Aktie legte am Donnerstag um 12,2 Prozent auf 2,17 Euro zu (Börse Stuttgart).

Quelle: IWR Online

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