05.04.2017, 08:22 Uhr

Solarzubau zieht 2017 an

Münster – Der Solar-Zubau in Deutschland hat im Februar nach einem schwachen Jahresauftakt zugelegt. Das liegt vor allem an den Freiflächen-Anlagen.

Nach den Daten der Bundesnetzagentur (BNetzA) sind im Februar 2017 mehr Meldungen für neue Photovoltaik(PV)-Anlagen eingegangen als im Januar 2017. Noch stärker steigen sogar die tatsächlichen Inbetriebnahmen im Monat Februar an.

PV-Meldezahlen: Mehr Freiflächen-Anlagen, weniger Dach-Anlagen

Im Februar 2017 gingen Meldungen über die Inbetriebnahme von PV-Anlagen mit einer Leistung von insgesamt 123 Megawatt (MW) bei der Bundesnetzagentur ein. Das ist ein leichtes Plus gegenüber dem Vormonat Januar, als 117 MW gemeldet wurden. In der Art der gemeldeten Anlagen gab es aber eine deutliche Verschiebung hin zu den größeren Freiflächen-PV-Anlagen. Im Februar entfielen auf Meldungen für PV-Dachanlagen 74 MW (Jan 2017: 114 MW) und auf Meldungen für PV-Freiflächen-Anlagen 49 MW (Jan 2017: 3,4 MW).

Tatsächlicher Zubau steigt im Februar an

Die Meldezahlen sind nicht dem tatsächlichen Zubau im jeweiligen Zeitraum gleichzusetzen, da auch Nachmeldungen für vorherige Monate und teilweise für vorherige Jahre enthalten sind. Von den bei der BNetzA im Februar neu gemeldeten Anlagen mit einer Leistung von 123 MW sind tatsächlich 113 MW auch im Februar 2017 in Betrieb gegangen. Von den 113 MW, die tatsächlich in Betrieb gegangen sind, entfallen 64 MW auf Dach-PV-Anlagen und 49 MW auf Freiflächen-PV-Anlagen.

Damit wurden im Februar 2017 erheblich mehr PV-Anlagen neu in Betrieb genommen als im Februar 2016, als der reale Zubau bei 45 MW lag (inkl. späterer Nachmeldungen). In den kommenden Monaten sind darüber hinaus noch Nachmeldungen für den Februar 2017 zu erwarten.

Solar-Zubau 2017 über dem Vorjahresniveau

Im Gesamtjahr 2017 liegt der tatsächliche Zubau in den Monaten Januar und Februar damit bei bislang 153 MW. Im selben Zeitraum des Vorjahres waren es 105 MW. In den ersten beiden Monaten des laufenden Jahres gingen insgesamt Dach-PV-Anlagen mit einer Leistung von 101 MW in Betrieb (Jan-Feb 2016: 93 MW) und Freiflächen-PV-Anlagen mit einer Leistung von 52 MW (Jan-Feb 2016: 12 MW).

Über die PV-Zahlen der Bundesnetzagentur

Betreiber von PV-Anlagen müssen ihre Anlagen bei der BNetzA melden. Aus verschiedenen Gründen erfolgt dies nicht immer zeitnah zur Inbetriebnahme. Zeitpunkt der Meldung an die Bundesnetzagentur und Inbetriebnahme-Datum fallen dann auseinander. Deshalb können die PV-Meldezahlen nicht einfach als Marktdaten für den realen Zubau übernommen werden. Die gemeldeten PV-Zahlen dienen nur als Berechnungsgrundlage für die Höhe der PV-Vergütung nach dem Erneuerbaren Energien Gesetz (EEG), unabhängig davon, wann die Anlage in Betrieb gegangen ist. Um das tatsächliche PV-Zubau- bzw. Marktvolumen eines Jahres zu ermitteln, müssen die Roh-Meldezahlen der Bundesnetzagentur erst um die Zahlen aus den Vorjahren bereinigt werden.

Quelle: IWR Online

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