25.04.2017, 09:24 Uhr

GE eröffnet Batterie-Gas-Kraftwerk

Norwalk, USA – Der US-Technologiekonzern GE eröffnet in Kalifornien seine weltweit erste Batterie-Gas-Turbine. Das Hybrid-System ist besonders auf den stark steigenden Anteil der Erneuerbaren im kalifornischen Energiesystem zugeschnitten.

GE hat gemeinsam mit dem Energieversorger Southern California Edison (SCE), einer Tochter von Edison International, im kalifornischen Norwalk das nach Unternehmensangaben weltweit erste Batterie-Gas-Turbinen-Hybrid-System eröffnet. Es ist die erste von zwei Turbinen dieser Art, die GE an SCE liefern wird.

GE kombiniert Batteriespeicher und Gasturbine

Das System mit dem Namen LM6000 Hybrid Electric Gas Turbine (Hybrid EGT) ist darauf ausgelegt, den wachsenden Anteil erneuerbarer Energien im Strommix von SCE durch schnellstartende Erzeugungskapazitäten zu unterstützen. Dazu kombiniert GE eine Batterie mit einer Leistung von 10 Megawatt (MW) und einer Kapazität von 4.300 Kilowattstunden (kWh) mit einer 50 MW Gasturbine vom Typ LM6000.

Kein Stand-By: Wasser- und Gasverbrauch sinken deutlich

Das Herz des Systems ist ein neues Kontrollsystem, das einen nahtlosen Übergang zwischen der Nutzung der Batterie und der Stromerzeugung durch die Gasturbine ermöglicht. Der Energiespeicher der Batterie ist dabei so konfiguriert, dass er so lange Strom liefern kann, bis die Gasturbine hochgefahren ist. Dadurch wird verhindert, dass die Turbine im Stand-By-Modus Gas und Wasser verbraucht. Der Wasserverbrauch soll um voraussichtlich 45 Prozent sinken, was einer Wasserersparnis von etwa 7,5 Mio. Litern jährlich entspricht. Der CO2-Ausstoß des Spitzenlastkraftwerks soll, unter anderem aufgrund der höheren Flexibilität, um 60 Prozent sinken.

„Das neue System wird SCE helfen, die Ressourcen am Netz besser zu nutzen, die Zuverlässigkeit zu erhöhen, die Umweltauswirkungen zu reduzieren und die Kosten für den Betrieb zu senken“, fasst SCE-Präsident Ron Nichols die Investition zusammen. „Diese Technologie erlaubt uns zudem, die Nutzung der Sonnen- und Windenergie sowie weiterer regenerativer Ressourcen auszubauen“.

System soll sinkende Solarproduktion in den Abendstunden abfedern

Das Hybrid EGT ist dafür ausgelegt, schwankende Energieerzeugung und –nachfrage auszugleichen. Das ist insbesondere in den Abendstunden von Bedeutung, wenn die Solarstromerzeugung mit dem Sonnenuntergang schwindet, während gleichzeitig die Stromnachfrage steigt. Produkte wie das Hybrid EGT können dabei helfen, die tägliche Elektrizitätsversorgung zu glätten, unterstreicht auch Reinaldo Garcia, Präsident und CEO von Grid Solutions bei GE Energy Connections.

GE: Potenzial der Lösung geht weit über den ursprünglichen Anwendungsfall hinaus

GE und SCE haben das System speziell mit Blick auf die sich wandelnden Energieanforderungen in Kalifornien entworfen. Der US-Bundesstaat hat sich verpflichtet, bis 2030 mindestens 50 Prozent seiner Elektrizität aus regenerativen Quellen zu erzeugen. „Wir haben mit SCE zusammengearbeitet, um einen sehr speziellen Bedarf zu adressieren, aber diese Lösung hat Anwendungsmöglichkeiten, die weit darüber hinaus gehen“, unterstreicht Paul McElhinney, Präsident und CEO von GE Power Services.

Quelle: IWR Online

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