03.05.2017, 08:33 Uhr

Börsen-Strompreis fällt im April unter drei Cent

Münster – Der Börsenstrompreis setzt im April seinen Abwärtstrend fort und notiert erstmals seit dem vergangene Sommer wieder unterhalb der 3-Cent-Marke.

Der Strompreis für das Marktgebiet Deutschland/Österreich ist im Day-ahead-Handel der Strombörse im April 2017 auf 2,9 Eurocent je Kilowattstunde (kWh) gefallen. Zuletzt notierte der Strompreis im August 2016 unter dieser Schwelle. Der Strompreis an den Börsen ist nun den dritten Monat in Folge gefallen. Allerdings hat sich der Preisrückgang verlangsamt. Im Februar und März hatte Strompreis um jeweils über 20 Prozent nachgegeben. Zu Jahresbeginn lag der Strompreis noch bei über 5 Cent je kWh.

Spotmarkt-Strompreis fällt im April

Der mittlere Strompreis zur kurzfristigen Lieferung für Grundlaststrom in Deutschland beläuft sich im April 2017 im Day-ahead-Handel am Spotmarkt der Strombörse Epex Spot auf 2,89 Cent je kWh. Damit ist der Preis gegenüber dem Vormonat um 9 Prozent gefallen (März 2017: 3,17 Cent/kWh). Im Januar 2017 hatte der Strompreis mit 5,24 Cent je kWh den höchsten Stand seit Februar 2012 markiert. Auch der Preis für Spitzenlaststrom (Stromlieferung für die Zeit von 8:00 bis 20:00 Uhr) fällt im April deutlich um 15 Prozent auf 2,86 Cent je kWh (März 2017: 3,38 Cent/kWh).

Der Strompreis notiert im April 2017 zwar immer noch über dem Vorjahresniveau, der Puffer gegenüber dem Jahr 2016 schrumpft jedoch. Lag der Strompreis im Januar und Februar 2017 noch 80 Prozent über dem Preis der Vorjahresmonate, kostet die kWh im April 2017 im Schnitt nur noch 19 Prozent mehr als im Vorjahr (April 2016: 2,42 Cent/kWh). Der Preis für Spitzenlaststrom liegt im April 2017 mit 2,86 Cent die kWh um rund 16 Prozent über dem Vorjahreswert (April 2016: 2,46 Cent/kWh). Nach der Berechnungsmethode der Epex Spot, bei der die Preise der Wochenendtage für die Kalkulation unberücksichtigt bleiben, lag der mittlere Preis für Spitzenlaststrom im April 2017 bei 3,44 Cent/kWh.

Leichter Preisrückgang in Frankreich und der Schweiz

In den europäischen Nachbarländern ist der Preisrückgang im April 2017 weniger deutlich als in Deutschland. Bislang hatte sich der Preistrend auch hier klar abgezeichnet. In Frankreich fällt der Preis für eine kWh Strom im April 2017 um 2 Prozent auf 3,48 Cent (März 2017: 3,54 Cent/kWh). Der Strompreis in der Schweiz fällt um 9 Prozent auf 3,36 Cent die kWh (März 2017: 3,69 Cent/kWh). Die grundlegende Tendenz zum Preisanstieg ist mit Blick auf das Vorjahr im EU-Ausland dagegen im April 2017 stärker ausgeprägt. Gegenüber dem April 2016 legt der Strompreis in Frankreich um 36 Prozent und in der Schweiz um 33 Prozent zu (April 2016: Frankreich: 2,55 Cent/kWh; Schweiz: 2,53 Cent/kWh).

Terminmarktpreis auch im März stabil

Am Terminmarkt notiert der Preis zu Lieferung in der Zukunft trotz der deutlichen Preisbewegung am Spotmarkt in den vergangenen Monaten weiter auf niedrigem Niveau. Im April lag der durchschnittliche Preis zur Lieferung im Jahr 2018 mit 2,99 Cent auf dem Niveau des Vormonats (März 2017: 2,95 Cent/kWh). Im Vergleich zum Terminmarktpreis im April 2016 notiert der Strompreis jedoch um 27 Prozent höher (April 2016: 2,35 Cent/kWh).

Termin- und Spotmarkt an der Strombörse

Am Spotmarkt der Strombörse werden kurzfristige Stromkontingente gehandelt (selbiger Tag = Intraday oder für den nächsten Tag = day-ahead). Am Terminmarkt werden dagegen längerfristige Stromeinkäufe getätigt. Stromhändler und Großabnehmer können dort Strom zur Lieferung in den nächsten Jahren einkaufen.

Quelle: IWR Online

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