17.05.2017, 08:09 Uhr

Bio-Brennstoffzellen in Kläranlagen liefern sauberes Wasser und Energie

Berlin - Forschern ist es gelungen, eine Bio-Brennstoffzelle für Kläranlagen zu entwickeln. Mikroorganismen erzeugen elektrische Energie direkt aus organischen Stoffen. Die erste Pilotanlage ist seit Ende 2016 in Betrieb.

Die Wasserwirtschaft kann einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten. Ihre Anlagen lassen sich in ein intelligentes, auf viele Standorte verteiltes Energiesystem einbinden. Der neueste Clou sind Bio-Brennstoffzellen, bei denen die Mikroorganismen den Strom direkt aus den organischen Stoffen erzeugen.

Bio-Brennstoffzelle: Organischer Abfall statt Wasserstoff

In herkömmlichen Brennstoffzellen wird der Wasserstoff direkt in Strom umgewandelt. Bei einer Bio-Brennstoffzelle kommen Mikroorganismen zum Einsatz, die das organische Material nutzen, um Strom zu erzeugen. Gleichzeitig wird das Wasser teilweise gereinigt. Laborergebnisse werden nun in einen größeren Maßstab übertragen. Die erste Pilotanlage wurde Ende 2016 in Goslar in Betrieb genommen.

Kläranlage der Zukunft spart Energie ein und liefert Strom

Für die Abwasserbehandlung könnte dies eine Technikwende bedeuten - indem Bio-Brennstoffzellen dazu beitragen, dass die Kläranlage der Zukunft nicht nur Energie einspart, sondern überschüssigen Strom an das Energienetz liefert. Dies wird gerade an einem Standort in Darmstadt erprobt. Dort haben sich unterschiedliche Anlagen zu einem sogenannten "Virtuellen Kraftwerk" zusammengeschlossen. Kläranlagen könnten so zukünftig als Anbieter am Energiemarkt auftreten.

An dem Projekt „Die bio-elektrochemische Brennstoffzelle als Baustein einer energieerzeugenden Abwasserbehandlungsanlage“ haben mehrere Institute und Unternehmen vor allem aus Niedersachsen mitgewirkt. Mit dabei waren unter anderem die zum Land Niedersachsen gehörende Clausthaler Umwelttechnik-Institut GmbH (Cutech GmbH) und das Institut für Ökologische und Nachhaltige Chemie der TU Braunschweig.

Quelle: IWR Online

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