30.05.2017, 08:14 Uhr

Siemens Gamesa schnappt sich Onshore-Windprojekte in Deutschland

Hamburg – Der neue Windenergieriese Siemens Gamesa hat eine Reihe von Aufträgen für deutsche Onshore-Windenergieprojekte gemeldet. Diese sollen in Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt realisiert werden.

Wie Siemens Gamesa mitteilt, geht es bei diesen neuen Projekten in Deutschland um eine Leistung von gut 50 Megawatt (MW). Die Projekte umfassen Repowering-Maßnahmen sowie die Erweiterung und Errichtung von neuen Windparks.

16 Windturbinen mit 50,6 MW Leistung in Deutschland

Insgesamt wird Siemens Gamesa 16 getriebelose Windkraftanlagen im Rahmen dieser neuen Projekte errichten. Die genaue Nennleitung beträgt 50,6 MW: Wie Siemens Gamesa mitteilt, war bei einigen Projekten die individuelle Planung sowie die flexible Technologie hilfreich, um die Genehmigungsreife zu erlangen. So erfüllen die Siemens-Turbinen im Geestpark Almdorf die Standortanforderungen zur Flugsicherheit mit einem spezifischen Konzept zur Befeuerung der Anlagen. Die bauartbedingte elektromagnetische Abschirmung der Anlagen habe beim Windpark Karlum geholfen, den Betrieb in der Nähe einer Funkstation zu ermöglichen.

Die Aufträge waren bei Siemens Wind Power vor Abschluss der Fusion eingegangen und haben daher keinen Einfluss auf die Quartalsergebnisse von Gamesa. Bei den vier Windparks kommen insgesamt elf Anlagen vom Typ SWT-3.0-113, eine SWT-3.2-113 und vier SWT-3.6-130 zum Einsatz. Alle vier Projekte sollen noch 2017 ans Netz gehen, so Siemens Gamesa.

Siemens punktet mit bedarfsgerechter Befeuerung und elektromagnetischer Abschirmung

Eine getriebelose Windturbine vom Typ Siemens SWT-3.2-113 wird in Nordfriesland eine Altanlage aus dem Jahr 2002 ersetzen. Um weiterhin den sicheren Flugbetrieb des nahegelegenen Flughafens Husum zu ermöglichen, wurde die Anlage mit Schnittstellen für eine bedarfsgerechte Befeuerung ausgerüstet. Weitere vier Anlagen vom Typ SWT-3.0-113 entstehen im Windpark Süderauerdorf in der Nähe von Süderau in Schleswig-Holstein. Der Projektstandort liegt an beiden Seiten der geplanten Trasse der Autobahnerweiterung A20.

Ganz im Norden Schleswig-Holsteins hat sich die Bürgerwindpark Brebek GmbH & Co. KG für Anlagen von Siemens Gamesa entschieden: Im Rahmen des zweite Bauabschnitts des Bürgerwindparks in den Gemeinden Karlum und Ladelund entstehen derzeit sieben Anlagen vom Typ SWT-3.0-113. Rund 280 Kommanditisten aus den drei umliegenden Gemeinden haben sich beteiligt. Wie bereits beim ersten Bauabschnitt ist an dem Standort in der Nähe einer Funkanlage der Bundeswehr die bauartbedingte besondere elektromagnetische Abschirmung der direkt angetriebenen Windturbinen hilfreich.

Siemens Gamesa in Deutschland mit 1.650 Windkraftanlagen

Mit vier Anlagen des neuen Typs SWT-3.6-130 wird Siemens Gamesa den Windpark Zerbst in Sachsen-Anhalt erweitern, für den Siemens bereits 2015 zehn Anlagen geliefert hatte. Der Kunde Getec green energy AG mit Sitz in Magdeburg ordert mit den vier Anlagen eine Erweiterung des Windparks auf dem ehemaligen Militärflugplatz Zerbst. Aktuell zählt die in Deutschland installierte Onshore-Flotte von Siemens Gamesa rund 1.650 Anlagen mit einer Gesamtleistung von über 2.050 MW.

Quelle: IWR Online

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