21.06.2017, 12:18 Uhr

Bundesverband Neue Energiewirtschaft wird europäisch

Brüssel – Der Bundesverband Neue Energiewirtschaft (bne) gründet ein europäisches Netzwerk. Verbände aus mehreren EU-Staaten haben sich dazu zusammengeschlossen.

Der bne will sich zukünftig über das neu geschaffene Netzwerk European Energy Retailers (EER) für Wettbewerb und Innovation auf dem Energiemarkt einsetzen.

Energiehändler aus Deutschland, Spanien, Italien und Schweden schließen sich zusammen

Das neu gegründete Netzwerk EER ist ein Zusammenschluss von Energieverbänden aus vier Staaten der Europäischen Union (EU). Ihr selbst erklärtes Ziel ist es, Anbietern von neuen Dienstleistungen und Services faire Marktchancen zu ermöglichen und die Harmonisierung von Marktregeln voranzutreiben.

Gründungsmitglieder sind der deutsche bne, die spanische Vereinigung unabhängiger Energiehändler ACIE (Asociación de Comercializadores Independientes de Energía), der italienische Verband der Energiehändler und –versorger AIGET (Associazione Italiana di Grossisti di Energia e Trader) sowie die Vereinigung Unabhängiger Energiehändler (Oberoende Elhandlare) aus Schweden. Weitere Mitglieder sollen hinzukommen.

Mangelnde Trennung zwischen wettbewerblichen und regulierten Geschäftsbereichen

Die Energiewende und die Dezentralisierung der Energiewelt leisten aus Sicht des Verbandes nicht nur einen Beitrag zu den Klimazielen, sondern schaffen auch Raum für viele innovative Geschäftsmodelle und damit für wirtschaftliches Wachstum in der EU. Für neue Unternehmen des Energiemarktes gebe es aber weiter große Hindernisse. Der EER will sich daher auf EU-Ebene als Vertretung der unabhängigen Anbieter von Energielösungen etablieren

Als ein wesentliches Hindernis sehen die Gründer von EER die aus ihrer Sicht nach wie vor mangelnde Trennung zwischen wettbewerblichen und regulierten Geschäftsbereichen auf dem Energiemarkt. Diese Situation ermöglicht es den etablierten Anbietern, Wettbewerb zu verhindern und strategisch wichtige Geschäftsmodelle zu vereinnahmen, heißt es in der Gründungserklärung. „Wir brauchen eine klare Trennung von regulierten und wettbewerblichen Geschäftsbereichen. Das Nutzen von Infrastruktur, der Zugang zu Marktinformationen, muss zu transparenten und nachvollziehbaren Konditionen möglich sein“, betont bne-Geschäftsführer Robert Busch.

Grenzüberschreitende Geschäftes sollen einfacher werden

Gemeinsam wollen sich die Mitglieder von EER auch dafür einsetzen, dass die Marktbedingungen für grenzüberschreitende Geschäfte verbessert und zunehmend angeglichen werden. Dies führe bei den Verbrauchern zu einem größeren Angebot und sinkenden Preisen. In Zukunft beruhe Versorgungssicherheit nicht mehr auf zentralen Kraftwerken sondern auch auf Speichern und Lastmanagement. „Für neue Geschäftsmodelle müssen die Rahmenbedingungen effektiv ausgestaltet werden. Dazu gehört etwa ein diskriminierungsfreier Zugang zu Regelenergiemärkten“, so Busch.

Quelle: IWR Online

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