03.07.2017, 12:48 Uhr

Mit Notstrom-Aggregaten auf dem Strommarkt verdienen

Essen - Normalerweise werden Notstromaggregate nur selten eingesetzt und verursachen nur Kosten. RWE bietet den Betreibern nun eine Möglichkeit, mit den dezentralen Anlagen Geld zu verdienen.

Großkraftwerke werden für die Einhaltung der Systemstabilität im Übertragungsnetz eingesetzt. Steuerbare dezentrale Anlagen - wie etwa Notstromaggregate - können auch einen wichtigen netzdienlichen Beitrag im Verteilnetz leisten. Hierfür bietet RWE Supply & Trading für Besitzer von Notstromanlagen jetzt eine neue Lösung an.

Notstromaggregate: Erlöse statt Kosten

Mit Notstromaggregaten Erlöse erzielen und zusätzliche Kapazität für das Stromnetz bereitstellen: das ermöglicht die RWE Flex2Market-Box. Die Aggregate, die beispielsweise in Rechenzentren oder Krankenhäusern die Stromversorgung absichern, werden dazu mit Fernwirktechnik nachgerüstet. Ein Risiko für den Betreiber des Aggregats bestehe nicht, da sie im Notfall selbstverständlich zur genutzt werden kann und nicht abgeschaltet wird. Der Einsatz von Notstromaggregaten ist genehmigungsrechtlich üblicherweise auf maximal 15 Stunden pro Monat begrenzt. Mit der Flex2Market-Box kann der im Rahmen des Probebetriebs erzeugte Strom und die Vorhaltung der Kapazität zukünftig vermarktet werden.

Notstromaggregate bringen zusätzliches Regelenergiepotential von 400 bis 500 MW

„Wer über ein oder mehrere Notstromaggregate mit einer Leistung von insgesamt mehr als 1.200 Kilowatt bzw. 1.500 Kilovoltampere verfügt, kann diese mit unserer Box gewinnbringend vermarkten lassen“, erklärt Claudius Beermann, zuständig im Bereich Commercial Asset Management der RWE Supply & Trading. Die Anlagen werden so angesteuert, dass ihre Leistung bereitsteht und das Netz stabilisiert werden kann. Das wird dann vom Netzbetreiber vergütet. RWE geht davon aus, dass in Deutschland etwa 400 bis 500 Megawatt (MW) solcher dezentralen Erzeugungskapazitäten wirtschaftlich nutzbar sein dürften.

Quelle: IWR Online

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