01.08.2017, 15:34 Uhr

Börsen-Strompreise ziehen im Juli an

Münster - Die Börsen-Strompreise für die kurzfristige Lieferung von Strom ziehen im Juli 2017 gegenüber dem Vormonat Juni deutlich an. Im Vergleich dazu legt der Jahresfuture nur leicht zu. Damit könnte sich eine Trendwende andeuten.

Der Strompreis für Deutschland und Österreich ist im Day-ahead-Handel der Strombörse im Juli 2017 um 10 Prozent gestiegen. Am Terminmarkt zieht der Jahresfuture um drei Prozent an.

Strompreise in Deutschland legen von Juni auf Juli 2017 kräftig zu

Der mittlere Strompreis zur kurzfristigen Lieferung für Grundlaststrom im Marktgebiet Deutschland/Österreich beläuft sich im Juli 2017 im Day-ahead-Handel am Spotmarkt der Strombörse Epex Spot auf 3,30 Cent je kWh. Damit ist der Preis gegenüber dem Vormonat um 10 Prozent gestiegen (Juni 2017: 3,00 Cent/kWh). Der Preis für Spitzenlaststrom (Stromlieferung für die Zeit von 8:00 bis 20:00 Uhr) legt im Juli um rund 12 Prozent auf 3,38 Cent je kWh zu (Juni 2017: 3,03 Cent/kWh).

Strompreise gegenüber dem Vorjahr klettern um über 20 Prozent

Im Vergleich zum extrem niedrigen Vorjahresniveau fällt der Anstieg der Strompreise im Juli 2017 noch deutlicher aus. Mit 3,30 Cent ist der Preis für Grundlaststrom gegenüber dem Vorjahresmonat (2,72 Cent/kWh) um 21 Prozent gestiegen. Der Preis für Spitzenlaststrom liegt im Juli 2017 mit 3,38 Cent um rund 22 Prozent über dem Vorjahreswert (Juli 2016: 2,78 Cent/kWh). Nach der Berechnungsmethode der Epex Spot, bei der die Preise der Wochenendtage für die Kalkulation unberücksichtigt bleiben, lag der mittlere Preis für Spitzenlaststrom im Juli 2017 bei 3,82 Cent/kWh. Gegenüber Juli 2016 (3,08 Cent/kWh) ist das ebenfalls ein deutlicher Anstieg von fast 24 Prozent.

Auch in Frankreich und der Schweiz steigen die Strompreise derzeit

In Frankreich steigt der Spotmarkt-Preis für eine Kilowattstunde Strom im Juli 2017 um rund sechs Prozent auf 3,46 Cent (Juni 2017: 3,27 Cent/kWh). Der Strompreis in der Schweiz notiert bei 3,43 Cent pro kWh (Juni 2017: 3,21 Cent/kWh), das sind rund sieben Prozent mehr als im Vormonat. Gegenüber dem Juli 2016 legt der Strompreis in Frankreich um 15 Prozent und in der Schweiz um 22 Prozent zu (Juli 2016: Frankreich: 3,01 Cent/kWh; Schweiz: 2,82 Cent/kWh).

Notierungen am Terminmarkt bleiben im Juli niedrig

Am Terminmarkt notiert der Preis für die Lieferung in der Zukunft weiter auf niedrigem Niveau. Im Juli lag der durchschnittliche Strompreis zur Lieferung im Jahr 2018 mit 3,15 Cent leicht über dem Niveau des Vormonats (Juni 2017: 3,07 Cent/kWh). Im Vergleich zum niedrigen Terminmarktpreis im Juli 2016 notiert der Strompreis jedoch fast 15 Prozent höher (Juli 2016: 2,75 Cent/kWh).

Termin- und Spotmarkt an der Strombörse

Am Spotmarkt der Strombörse werden kurzfristige Stromkontingente gehandelt (selbiger Tag = Intraday, für den nächsten Tag = day-ahead). Am Terminmarkt werden dagegen längerfristige Stromeinkäufe getätigt. Stromhändler und Großabnehmer können dort Strom zur Lieferung in den nächsten Jahren einkaufen.

Quelle: IWR Online
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