08.08.2017, 08:03 Uhr

GE streitet mit Vestas um Patente

Aarhus, Dänemark – Der dänische Windkraftanlagen-Hersteller Vestas bekommt im US-Markt offenbar Ärger vom Konkurrenten GE. Der US-Konzern verklagt Vestas wegen angeblicher Verstöße gegen das Patentrecht.

Vestas bestätigt, dass GE in den USA eine Patentklage gegen Vestas American Wind sowie gegen Vestas Wind Systems eingereicht hat. Laut Bloomberg gehe es um eine Windenergie-Technologie, die das sogenannte Durchfahren bei Netzstörungen ohne Schäden an den Anlagen ermöglicht.

Vestas hat Klage noch nicht detailliert untersucht

Wie Vestas Anfang August 2017 mitteilte, hat das Unternehmen bislang lediglich die Information über die Klage erhalten. Eine detaillierte Untersuchung der Vorwürfe sei noch nicht erfolgt. Dennoch gehe man stark davon aus, dass die Klage unbegründet sei.

Bloomberg teilt zudem mit, dass es sich im aktuellen Fall um das gleiche Patent dreht, um das es bereits im Jahr 2010 bei einem Streit mit Mitsubishi Heavy Industries (MHI) ging. Dabei wurden GE 170 Mio. US-Dollar zugesprochen, doch die beiden Unternehmen haben sich später anderweitig geeinigt. Nun wirft GE dem Konkurrenten Vestas vor, in insgesamt elf US-Bundessaaten mit der GE-Technologie, die ein optimiertes Verhalten bei Schwankungen im Stromnetz ermöglicht, zu werben.

Vestas an der Weltspitze vor GE

Vestas ist der derzeit größte Windenergieanlagen-Hersteller der Welt. Im Jahr 2016 hat der börsennotierte und im RENIXX World gelistete Windenergie-Konzern weltweit an Land Windenergieanlagen mit einer Leistung von etwa 8.700 Megawatt (MW) installiert. Den zweiten Platz belegt GE mit einer Leistung von 6.500 MW. Von besonderer Bedeutung ist für beide Unternehmen der US-Markt. Dort waren Ende Juni 2017 Windpark-Projekte mit einer Leistung von knapp 26.000 MW im Bau oder im fortgeschrittenen Entwicklungsstadium, ein Plus von 41 Prozent im Vergleicht zum Vorjahr. Im ersten Halbjahr 2017 haben die drei Hersteller Vestas, GE und Siemens Gamesa zusammen 97 Prozent der in den gesamten USA installierten Windenergieleistung im Umfang von 2.357 MW vorgenommen, so der amerikanische Windenergieverband Awea. Laut Bloomberg hatte Vestas Chairman Bert Nordberg bereits im April 2017 die Sorge geäußert, dass der Wettbewerb durch GE verschärft werden könne.

Neuer US-Auftrag für Vestas

In der vergangenen Woche berichtete Vestas auch über einen weiteren großen US-Auftrag. Für Southern Power sollen die Dänen 43 Windturbinen des Typs V126-3.45 MW errichten, das Gesamtprojekt kommt auf 148 MW Leistung.

Quelle: IWR Online

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