29.08.2017, 12:04 Uhr

Energieversorger EWE stemmt sich gegen den Trend

Oldenburg - Der norddeutsche Energieversorger EWE hat schwache Halbjahres-Zahlen 2017 vorgelegt. Den Kurs will EWE allerdings beibehalten und das Geschäft weiter umbauen.

Mit der Strategie 2026 will EWE auf die schwierigen Rahmenbedingungen auf den Energie Energie- und Telekommunikationsmärkten reagieren. Nach einmaligen Sondereffekten im Vorjahr spiegeln die Ergebniskennzahlen des jetzt veröffentlichten Halbjahresberichts die Herausforderungen wider.

Drastischer Ergebnis-Rückgang durch fehlende Einmaleffekte

Das Konzernperiodenergebnis, das im Vorjahreszeitraum vor allem durch die Veräußerung der Anteile am Leipziger Ferngasunternehmen VNG AG mit 385,9 Mio. Euro deutlich höher ausfiel, reduzierte sich auf 113,9 Mio. Euro. Der Anteilsverkauf ermöglichte einen vorzeitigen Rückkauf von Anleihen am Kapitalmarkt, der das Zinsergebnis bereits im ersten Halbjahr 2017 von -132,4 auf -63,3 Mio. Euro verbesserte, teilte EWE mit.

EWE-Ausblick für 2017 um zehn bis 20 Prozent niedriger

Wie bereits bei der Veröffentlichung des Integrierten Berichts 2016 angekündigt, erwartet EWE für das laufende Geschäftsjahr 2017 wegen des Wegfalls von Einmaleffekten ein um zehn bis 20 Prozent niedrigeres operatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit). Entsprechend lag das operative Ebit im ersten Halbjahr mit 333,4 Mio. Euro wie erwartet unter dem Wert des Vergleichszeitraums (378,3 Mio. Euro).

Mit der Strategie 2026 in die Zukunft

Die Energielandschaft wird sich nach Einschätzung von EWE weitgehend dezentralisieren. Der Zugang zum Kunden ist ein entscheidender Erfolgsfaktor. Zudem führt die Digitalisierung bereits heute zu einer tiefgreifenden Veränderung des Kundenverhaltens, aber auch der Kultur und Organisation von Unternehmen, der Leistungserstellung sowie von Wertschöpfungsstrukturen und Geschäftsmodellen. Vor diesem Hintergrund erklärt Marktvorstand Michael Heidkamp: „Wir sind überzeugt, dass künftig verschiedene Märkte und Produkte zusammenwachsen – insbesondere Strom, Wärme, Telekommunikation, IT und Mobilität. Deshalb werden wir unser Unternehmen und unser Geschäft entlang unserer beschlossenen Strategie 2026 weiterhin zukunftsfähig umbauen.“

Quelle: IWR Online

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