07.09.2017, 08:25 Uhr

Schottland für vorzeitiges Ende von Verbrennungs-Motoren

Glasgow – Großbritannien hat beschlossen, ab 2040 die Zulassung neuer Autos mit Verbrennungsmotoren zu verbieten, Frankreich hat einen Ausstieg im Jahr 2040 zumindest angekündigt. Nun setzt sich Schottland dieses Ziel bereits für das Jahr 2032. Nur wenige Länder sind ehrgeiziger.

Die schottische Regierung will nun bereits im Jahr 2032, also in 15 Jahren, ohne Diesel- oder Benzin-Fahrzeuge auskommen. Nur wenige Staaten wie Norwegen oder die Niederlande verfolgen einen noch ehrgeizigeren Plan. Die Skandinavier wollen bereits ab 2025 neue Verbrennungsmotoren von den Straßen verbannen und auch in den Niederlanden wird über das Ausstiegsjahr 2025 diskutiert.

Keine neuen Verbrenner mehr ab 2032 – größte Fernstraße für E-Mobilität rüsten

In einer Mitteilung der schottischen Regierung heißt es, dass bis zum Jahr 2020 insgesamt 60 Mio. britische Pfund, also etwa 65 Mio. Euro, für Projekte in den Bereichen emissionsarme Energie sowie Digitalisierung bereitgestellt werden. Der sogenannte Innovation Fund, in den die Mittel fließen, soll die Entwicklung einer emissionsarmen Energie-Infrastruktur unterstützen. Dazu gehören Batteriespeicher für die Stromversorgung, nachhaltige Heizsysteme und der Ausbau der Strom-Tankstellen für die Elektroautos. Die schottische Regierung verfolgt das Ziel, auf neue diesel- und benzin-betriebene Fahrzeuge bereits ab dem Jahr 2032 verzichten zu können. Dazu gehört auch der Ausbau des Strom-Ladenetzes. Ausdrücklich wird der Ausbau der A9, der in Nord-Süd-Richtung verlaufenden längsten Fernstraße Schottlands, zu einer auf Elektromobilität ausgerichteten Trasse genannt.

Regierungschefin Sturgeon: Schottland als Vorreiter emissionsarmer Energietechnologien

Schottlands Regierungschefin Nicola Sturgeon sagte, dass Schottland jahrhundertelang die Wiege großer Erfindungen gewesen sei und sie wolle, dass diese Innovationsfähigkeit für die Zukunft erneuert wird. Sie wolle, dass Schottland führend werde in der Entwicklung emissionsarmer Energietechnologien. Sturgeon erklärte, die schottische Regierung habe die Ambitionen und Ziele für ultra-emissionsarme Fahrzeuge unterstrichen. Dazu zählt sie elektrisch betrieben Autos und Lieferwagen. Sturgeon nannte ausdrücklich das Ziel, Autos mit Diesel- oder Ottomotoren bis 2032 Auslaufen zu lassen. Dies werde durch eine Reihe von Maßnahmen flankiert wie dem Ausbau der Lade-Infrastruktur oder dem Setzen von Anreizen zur beschleunigten Umrüstung im öffentlichen Sektor.

Sturgeon von Tesla-Besuch inspiriert

Sturgeon erklärte auch, sie habe in diesem Jahr den Elektroauto-Pionier Tesla im Silicon Valley besucht, um die Bedeutung der Energiespeicherung in Schottland zu erörtern. Dieser Besuch sei eine Inspiration gewesen, so die schottische Regierungschefin. Man stehe vor schnellen technologischen Fortschritten und die beteiligten Unternehmen machten bemerkenswerte Fortschritte. Sturgeon will, dass Schottland sich an dieser Entwicklung in vollem Umfang beteiligt.

In Deutschland haben vor allem die Grünen das Thema Mobilität vor der Bundestagswahl besetzt. Sie fordern in ihrem Wahlprogramm das Aus für neue Verbrennungsmotoren ab 2030.

Quelle: IWR Online

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