11.09.2017, 14:42 Uhr

Studie: CO2-arme Stromwelt bis 2050 möglich

Arnheim, Niederlande – Das Energie-Beratungsunternehmen DNV GL hat in einer Studie zur Energietransformation untersucht, wie eine CO2-arme Elektrifizierung bis zum Jahr 2050 aussehen kann. Trotz einer potentiellen Umsetzung bestehen erhebliche Zweifel am Erreichen der Klimaziele.

Mit der erstmals erstellten Studie „Energy Transition Outlook: Renewables, Power and Energy USE“ stellt DNV GL die weltweiten Auswirkungen und Folgen der Energiewende für die Bereiche Strom und erneuerbare Energien dar. Obwohl bis zum Jahr 2050 eine globale CO2-arme Stromversorgung möglich ist, heißt das nicht automatisch, dass auch die Klimaziele erreicht werden.

Stromerzeugung zu 85 Prozent aus erneuerbaren Quellen

Die Studie „Energy Transition Outlook: Renewables, Power and Energy USE“ zeigt, dass nach den DNV GL Berechnungen in Zukunft saubere Energie im Überfluss vorhanden sein wird. Zu den wichtigsten Ergebnissen für den Prognosezeitraum bis 2050 gehört der Anstieg des Stromverbrauchs um 140 Prozent. Damit wird Strom der Hauptenergieträger, gefolgt von Gas. Der Anteil von Energieträgern wie Kohle geht danach deutlich zurück, der Öl- und Gasverbrauch hingegen steigt leicht. Bis 2050 könnte die Photovoltaik gut ein Drittel des weltweiten Stroms abdecken. 85 Prozent der Stromerzeugung werden dann aus erneuerbaren Quellen stammen. Nach der Photovoltaik sind Onshore-Windenergie, Wasserkraft und Offshore-Windenergie, in der angegebenen Reihenfolge die größten Stromerzeuger.

Pariser Klimaziele werden wohl nicht erreicht - falscher Weg

Trotz dieses positiven Ausblicks sei man aber nicht auf dem richtigen Weg, um die Ziele des Pariser Abkommens tatsächlich zu erreichen. DNV GL prognostiziert, dass die Menschheit das CO2-Limit, das für eine Erderwärmung von zwei Grad Celsius (°C ) bedeutet, bereits 2041 erreicht wird. Damit zeichnet sich insgesamt eine globale Erwärmung von 2,5 °C gegenüber vorindustriellen Werten bis zum Ende des Jahrhunderts ab. Um die weltweite Dekarbonisierung voranzutreiben, sei es notwendig, eine Elektrifizierung des weltweiten Energiesystems anzustreben. Elektrofahrzeuge werden nach Angaben des Unternehmens 2022 das Kostenniveau von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor erreicht haben und 2033 werden rund die Hälfte der neuen Personenkraftwagen (PKW) und Nutzfahrzeuge Elektrofahrzeuge sein.

Maßnahmen zum Erreichen der Klimaziele

DNV GL informiert nicht nur darüber, dass man auf den falschen Weg ist, sondern nennt auch Maßnahmen, um wieder in die Spur zu kommen. So sei eine umfangreichere, frühere Umstellung auf erneuerbare Energien notwendig. Dies beinhaltet auch eine Optimierung der Stromnetze. Außerdem müsste es eine umfassende und frühere Elektrifizierung im Wärme- und Verkehrssektor geben. Dies beinhaltet auch eine breite Umstellung auf Elektrofahrzeuge. Eine weitere Maßnahme betrifft eine Verbesserung der Energieeffizienz. Neben diesen technischen Aspekten müsse es aber auch eine Änderung persönlicher Verhaltensweisen geben.

Quelle: IWR Online

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