20.11.2017, 09:02 Uhr

KW 46/2017: RENIXX gibt nach - Klimakonferenz, Jamaika-Gespräche, Nordex-Zahlen und Tesla-Event im Anlegerfokus

Münster – Der RENIXX World, weltweiter Aktienindex für erneuerbare Energien, startete in der vergangenen Handelswoche vor der entscheidenden Phase der Weltklimakonferenz zunächst hoffnungsvoll, hat jedoch anschließend einen enttäuschenden Verlauf genommen. Am Ende steht für den RENIXX ein Minus von 1,1 auf 455,31 Punkte zu Buche.

Bei der inzwischen beendeten UN-Klimakonferenz in Bonn ist vor allem ein Regelwerk vorbereitet worden, bei dem es um technische Details geht wie zum Beispiel die Frage der Messung von Treibhausgasemissionen. Gleichzeitig haben sich in der letzten Woche in Deutschland die Jamaika-Sondierungsgespräche hingezogen. Inzwischen ist das Thema einer möglichen Jamaika-Koalition beendet worden. Für den RENIXX standen zudem die Zahlen einiger Indexunternehmen im Fokus.

Ja Solar kann nicht ans zweite Quartal anknüpfen

Die größten Kursverluste innerhalb des RENIXX World stellten sich für die Aktie des us-amerikanischen Brennstoffzellen-Herstellers Plug Power ein (-9,9 Prozent, 1,97 Euro). Auch die Aktie des kanadischen Brennstoffzellen-Unternehmens Ballard Power (-8,9 Prozent, 3,94 Euro) tendierte auffällig schwach. Daran änderte auch eine neue Entwicklungskooperation von Ballard mit dem deutschen Siemens-Konzern im Bereich brennstoffzellenbetriebene Personenzüge nichts. Mit Sunpower aus den USA (-9,1 Prozent, 6,75 Euro) und Ja Solar aus China (-7,8 Prozent, 6,27 Euro) sind auch Vertreter aus der Photovoltaiki-Branche unter den größten RENIXX-Verlierern zu finden. Ja Solar hat im dritten Quartal 2017 zwar den Umsatz (653 Mio. US-Dollar) und den Nettogewinn (6,3 Mio. US-Dollar) in etwa auf dem Niveau des Vorjahres erzielt, doch im Vergleich zum zweiten Quartal 2017 sind deutliche Rückgänge bei Umsatz (-30 Prozent) und auch beim Nettogewinn (-67 Prozent) zu verzeichnen.

Windtitel erholen sich – Tesla mit Truck und Roadster

Zu den Gewinnern im RENIXX zählt vor allem die Aktie des chinesischen Windenergieanlagen-Produzenten Goldwind (+9,3 Prozent, 1,28 Euro). Ein Wechselbad der Gefühle haben die Aktionäre der europäischen Windenergieanlagen-Hersteller in dieser Woche erlebt. Vor allem die Nordex-Aktie zuckte vor und nach der Vorlage der Q3-Zahlen auf und wieder ab. Nordex hat die Umsatz-Prognose für das Gesamtjahr gekappt, einen weiteren Stellenabbau sowie ernüchternde Auftragszahlen vorgelegt. Dieser Auftragseingang wurde auch von zahlreichen Analysten bemängelt. Die Nordex-Aktie erholte sich dennoch und legt um 3,3 Prozent auf 7,60 Euro zu. Auch die europäischen Konkurrenztitel von Vestas (-0,1 Prozent, 55,97 Euro) und Siemens Gamesa (+2,1 Prozent, 10,42 Euro) schlagen sich trotz des härteren Wettbewerbs in der Branche in dieser Woche passabel. Die Aktie des Elektroauto-Pioniers Tesla steigt um 2,4 Prozent auf 266,69 Euro. Der US-Konzern hat den Elektro-Truck "Tesla Semi" vorgestellt und zudem für 2020 eine Neuauflage des Tesla Roadster angekündigt.

Neue Woche: Katerstimmung nach Jamaika-Aus

Zu Beginn des Handels am Montagmorgen gibt der RENIXX nach. Bislang geht es um 1,1 Prozent abwärts. Für Katerstimmung sorgt dabei auch das Ende der Jamaika-Sondierungsgespräche. Nun bleibt die Bildung einer neuen Regierung in Deutschland ungewiss. Im RENIXX leidet vor allem die Nordex-Aktie.

Die Kursdaten der Einzeltitel stammen, sofern nicht anders angegeben, von der Börse Stuttgart.

Quelle: IWR Online

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