15.03.2018, 09:43 Uhr

50Hertz schließt 2017 mit sattem Gewinn ab

Bilanzpressekonferenz
© 50 Hertz

Berlin – Der Übertragungsnetzbetreiber 50 Hertz hat seine Geschäftszahlen für das Jahr 2017 vorgelegt. Der Umsatz ist leicht gestiegen, beim Gewinn erzielt das Unternehmen 2017 ein deutliches Plus gegenüber dem Vorjahr.

Erstmals entfielen Jahr 2017 über 50 Prozent des in der Regelzone von 50Hertz verbrauchten Stroms auf regenerative Erzeugungsquellen. Mit einem Zuwachs von etwa 7 Prozent hat auch die installierte Leistung regenerativer Erzeugungskapazitäten 2017 zugelegt.

Effizienzanstrengungen führen zu gutem Ergebnis

Die Umsatzerlöse beim Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz sind 2017 im Vergleich zum Vorjahr 2016 um etwa 4 Prozent auf 9,9 Milliarden Euro (Mrd. Euro) gestiegen (2016: 9,5 Mrd. €). Hauptbestandteil des Umsatzes waren die Erlöse aus der Umsetzung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Aufgrund des EEG-Vergütungs- und Umlagesystems stellen diese Umsätze einen ergebnisneutralen Posten dar. Der 50Hertz-Kernumsatz aus dem Netzgeschäft lag im vergangenen Jahr bei 1,33 Mrd. Euro und damit um etwa 3 Prozent über dem Vorjahreswert (2016: 1,29 Mrd. Euro). Gestützt durch ein unternehmensspezifisches Effizienzprogramm hat der Gewinn des Unternehmens 2017 auf 182,1 Millionen Euro (Mio. Euro) zugelegt (2016: 128,2 Mio. Euro). Das entspricht einem satten Plus von über 40 Prozent.

650 Mio. Euro jährlich für den Netzausbau in den nächsten 5 Jahren

50Hertz investierte 2017 etwa 460 Mio. Euro in den Netzausbau. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Rückgang von etwa 40 Prozent (2016: 737 Mio. Euro). Zurückzuführen ist diese Entwicklung nach Angaben von Finanzgeschäftsführer Marco Nix u.a. auf Verzögerungen in der Genehmigung von Netzausbauprojekten und die Lernkurve beim Anschluss von Offshore-Projekten. Von den 460 Mio. Euro entfallen etwa 246 Mio. Euro auf Offshore-Netzanschlussvorhaben in der Ostsee und 214 Mio. Euro auf neue Umspannwerke und Freileitungen an Land. Für den Zeitraum 2018 bis 2022 plant 50Hertz Investitionen in Höhe von rd. 3,3 Mrd. Euro. Mit 53,4 Prozent stammte im vergangenen Jahr erstmals über die Hälfte des verbrauchten Stroms in der Regelzone von 50Hertz aus regenerativer Erzeugung. Die installierte Leistung Erneuerbarer Energien stieg von rund 29.000 Megawatt im Jahr 2016 auf 31.000 MW im Jahr 2017 an.

Akzeptanz Grundvoraussetzung von weiteren Netzausbau

Mit Blick auf die Ziele der Bundesregierung zum Ausbau erneuerbarer Energien und den Netzausbau betonte Boris Schucht, Vorsitzender der Geschäftsführung von 50Hertz, dass eine Beschleunigung des Ausbaus erforderlich werde. „Aber das wird nicht ausreichen. Wir werden innovative technische Ansätze brauchen und über höhere Netzauslastungen nachdenken müssen“, so Schucht. Und schließlich dürfe nie aus den Augen verloren werden, die Menschen vor Ort frühzeitig mitzunehmen. „Denn Akzeptanz“, so Schucht, „ist die Grundvoraussetzung für den Netzausbau.“

Quelle: IWR Online

© IWR, 2018