20.04.2018, 13:39 Uhr

Steag fährt wieder Gewinn ein und übertrifft Prognose

Kraftwerk Lünen
© Steag

Essen - Das Essener Energieunternehmen Steag hat 2017 wieder einen Gewinn erzielt. Das Marktumfeld stellt aber weiterhin eine Herausforderung dar.

Nach einem Jahr 2016 mit rd. 220 Mio. Euro Verlust hat der Essener Energiekonzern STEAG den Turnaround geschafft und 2017 wieder einen Gewinn erwirtschaftet. Doch die Zeiten für Steinkohle-Kraftwerke bleiben herausfordernd.

Nettogewinn in 2017 nach Konzernfehlbetrag von 220,8 Mio. Euro in 2016

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) des Konzerns von 197,3 Millionen Euro übertraf den Vorjahreswert (122,7 Millionen Euro) um mehr als 60 Prozent. Die verschiedenen Maßnahmen aus dem 2016 gestarteten Projekt STEAG 2022 bewirkten in Summe eine Ergebnisverbesserung von rund 100 Millionen Euro. „Mit unserem Transformationsprogramm STEAG 2022 machen wir das Unternehmen ertragsstärker und zukunftsfähig“, sagte Joachim Rumstadt. Das Konzernergebnis nach Steuern verbesserte sich um fast 280 Millionen Euro. Für 2017 weist STEAG einen Nettogewinn von 58,6 Millionen Euro aus – nach einem Konzernfehlbetrag von 220,8 Millionen Euro im Vorjahr. STEAG wird eine Ausschüttung (Gewinnabführung inkl. Steuern) von 45 Millionen Euro an ihre Gesellschafterin, die KSBG Kommunale Beteiligungsgesellschaft GmbH & Co. KG, vornehmen.

Hohe Windeinspeisung drückt Kraftwerksauslastung

Die hohe Einspeisung von Windenergie in Deutschland im vergangenen Jahr führte zu enormen wirtschaftlichen Druck auf den inländischen Kraftwerkspark und insgesamt geringere Einsatzzeiten der STEAG-Kraftwerke im Ruhrgebiet und im Saarland. In eigener wirtschaftlicher Verantwortung und ohne Zuschüsse für öffentliche Stilllegungen nahm das Essener Energieunternehmen 2017 ein Großkraftwerk und einen Kraftwerksblock vom Netz. Durch diese unternehmerischen Maßnahmen senkte STEAG ihre CO2-Emissionen in nur einem Jahr um mehr als die Hälfte auf 8,9 Millionen Tonnen in 2017.

Ausblick für 2018 - STEAG erwartet Umsatz- und Ertragsrückgang

Für das Geschäftsjahr 2018 erwartet die STEAG einen Umsatzrückgang. Hauptursachen sind mengen- und preisbedingt niedrigere Umsätze aus dem Betrieb und der Vermarktung des inländischen Kraftwerksportfolios sowie vertraglich und bilanziell bedingt rückläufige Erlöse bei den Auslandskraftwerken. Das EBIT des STEAG-Konzerns wird 2018 voraussichtlich 30 Prozent unterhalb des Ergebnisses des abgelaufenen Geschäftsjahres liegen.

Quelle: IWR Online

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