16.05.2018, 15:54 Uhr

Beschädigte Gondel im Alpha Ventus Testfeld wird ausgetauscht


© DOTI / Matthias Ibeler

Oldenburg, Düsseldorf, Hamburg – Am 06. April 2018 ist im Offshore-Testfeld alpha ventus ein Großteil der Gondel einer Offshore-Windenergieanlage (WEA) ins Meer gestürzt. Die beschädigte Gondel soll ausgetauscht werden. Erste Erkenntnisse zur Absturzursache haben sich bestätigt.

Die vorbereitenden Arbeiten zum Austausch der beschädigten Gondel im Offshore-Testfeld alpha ventus beginnen in Kürze. Die genaue Ursache des Schadens wird nach Abschluss der Arbeiten im Detail an Land untersucht.

Ursachenforschung läuft

Aus bisher noch nicht vollständig geklärter Ursache war am 6. April der Großteil des Gondelgehäuses der AV 07 (Gondeldach, Gondelseiten und Gondelboden) ins Meer gestürzt. Personen kamen dabei nicht zu Schaden, eine Gefährdung der Meeresumwelt war wegen der nur geringen Mengen an Betriebsmitteln im Gondelgehäuse nach Angaben der alpha-ventus-Betreiber nicht gegeben. Die übrigen fünf Windenergieanlagen des Herstellers Adwen befinden sich seither vorsichtshalber im Standby-Betrieb und sind für Wartungsarbeiten gesperrt.

Service Operation Vessel sorgt für Zugang zur defekten WEA

Um den Austausch der beschädigten Gondel vorzubereiten, beginnen in Kürze die Arbeiten im Windpark. Zunächst soll mit einem Service-Operation-Vessel (SOV), das über eine für Offshore-Einsätze konzipierte hydraulische Gangway verfügt, der Zugang zur AV 07 hergestellt werden. Speziell ausgebildete Industriekletterer werden die sich außerhalb des Maschinenträgers bzw. Triebstranggehäuse befindlichen technischen Komponenten gegen Herabfallen sichern bzw. entfernen. Im Anschluss steht die Bergung der versunkenen Teile des Gondelgehäuses vom Meeresgrund und die Wiederherstellung der elektrischen Versorgung der Windenergieanlage auf der Agenda. Dann sollen Gondel und Rotorstern in eine Position gedreht werden, die die Demontage des Rotorsterns und den Austausch der Gondel erlauben.

Untersuchung bei Adwen soll genaue Schadensursache klären

Die beschädigte Gondel vom Typ AD 5-116 soll nach Ausführung des Gondeltauschs beim Hersteller Adwen in Bremerhaven im Detail untersucht werden, um Rückschlüsse auf die genaue Schadensursache zu erhalten. Die Auswertung der vom Condition Monitoring System erfassten Daten läuft. Klar ist bislang, dass die Haltebolzen des Gondelträgers gebrochen oder gerissen sind – nicht aber, warum dies geschah. Die Sichtprüfungen der anderen fünf Anlagen haben in der vergangenen Woche begonnen – wann genau sie wieder die Stromproduktion aufnehmen können, ist derzeit offen.

Quelle: IWR Online

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