23.11.2018, 10:05 Uhr

Forschungen für klimaangepasste PV erfolgreich


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Villach, Österreich – In einem österreichischen Forschungsprojekt wurde der Einfluss verschiedener klimatischer Bedingungen auf die Lebensdauer und den Energieertrag von Photovolatik-Anlagen untersucht. Dabei kamen die Forscher zu wichtigen Erkenntnissen für klimaangepasste PV-Systeme.

PV-Anlagen werden weltweit in unterschiedlichsten Klimazonen eingesetzt. In der Regel kommen dabei Standardsysteme zum Einsatz. PV-Anlagen mit spezifischen Klimaadaptionen sind jedoch langlebiger, erzielen einen höheren Energieertrag und sind somit wirtschaftlicher.

Projektkonsortium entwickelt klimaoptimierte PV-Komponenten und Systeme

PV-Anlagen produzieren weltweit unter verschiedensten klimatischen Bedingungen Strom, in Wüsten, tropischen Regionen, in gemäßigtem Klima oder auch im Hochgebirge. Im österreichischen Forschungsprojekt Infinity wurde unter Leitung des Forschungszentrums Carinthian Tech Research (CTR ) der Einfluss unterschiedlichster klimatischer Bedingungen auf PV-Systeme untersucht. Das Forscherteam führte umfassende Analysen durch, um zu erkennen, wie sich einzelne Materialien, Module und Wechselrichter einzeln und auch als Gesamtsystem in unterschiedlichen Klimazonen verhalten. Mit dem Ziel, den Energieertrag zu optimieren und die Systemlebenszeit zu verlängern, wurden auf dieser Grundlage klimaoptimierte Lösungen für PV-Systeme und Einzelkomponenten (u.a. Rückseitenfolien, Zellverbinder oder Wechselrichter) entwickelt. Zusätzlich wurden technisch adaptierte und an den Standort angepasste Richtlinien für ein effektives Monitoring und die Wartung von PV Systemen erarbeitet.

„Durch die Forschungsarbeit haben wir einen Qualitätssprung für die Photovoltaik erlangt. Die Anlagen wurden klimarelevant optimiert und wir können klimaspezifische Alterungsvorhersagen und Wartungsempfehlungen für einzelne Klimazonen treffen“, so Projektleiterin Dr. Christina Hirschl vom CTR. „Wir haben jetzt Methoden und Modelle, um an unterschiedlichsten Standorten maximale Energieerträge zu erzielen“, ergänzt Horst Sonnleitner, technischer Leiter des zum Projektkonsortium gehörenden Unternehmens ENcome Energy Performance.

Über das Projekt Infinity

Infinity wurde als Forschungsverbundprojekt organisiert und mit 14 Partnern - einem Mix aus Forschungsinstitutionen, KMU`s und großen, international tätigen Unternehmen mit einer Laufzeit von 3 Jahren (November 2015 bis Oktober 2018) umgesetzt. Das Projekt wurde aus Mitteln des österreichischen Klima- und Energiefonds gefördert. Die Ergebnisse und Optimierungsoptionen wurden weltweit in über 60 wissenschaftlichen Publikationen präsentiert, ein Patent wurde eingereicht. Zudem engagierten sich die Projektteilnehmer sich auch an global relevanten Standardisierungsinitiativen.

„Österreichische Solartechnologien sind global gefragt. Projekte wie Infinity tragen dazu bei, dass österreichische Innovationen am Weltmarkt – und in allen Klimazonen - erfolgreich sind und der Standort Österreich langfristig gesichert wird. Ein weiterer Baustein zur Umsetzung der #mission2030, der Klima- und Energiestrategie der Bundesregierung, ist mit Infinity damit gesetzt“, so Theresia Vogel, Geschäftsführerin des Klima- und Energiefonds.

Quelle: IWR Online

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