10.12.2019, 17:20 Uhr

Ballard entwickelt Multi-MW Brennstoffzellensystem


© Ballard Power

Vancouver, Kanada / Bordeaux, Frankreich - Die Nutzung von grünem Wasserstoff auf der Basis von Wind- und Solarstrom rückt im Zuge der Energiewende zunehmend in den Fokus. Ballard Power steigt in diesen Markt mit der Entwicklung eines Brennstoffzellensystems im Multi-Megawatt (MW)-Maßstab ein. Die Aktie gibt nach.

Der kanadische Brennstoffzellenhersteller Ballard Power und der französische Spezialist für wasserstoffbasierte Technologien HDF Energy kooperieren bei der Entwicklung eines neuen 24/7-Kraftwerkskonzeptes auf der Basis von erneuerbaren Energien. Ballard Power wird ein Multi-MW-Brennstoffzellensystem entwickeln, das aus grünem Wasserstoff Strom erzeugt und der dem Bedarf entsprechend anschließend wieder ins Netz eingespeist wird.

Ballard Power und Hydrogene de France starten Kooperation bei Großprojekt

Der Brennstoffzellen-Hersteller Ballard Power hat mit Hydrogene de France (HDF Energy) jetzt einen Produktentwicklungsvertrag für die Entwicklung und Integration eines Brennstoffzellensystems im Multi-Megawatt-Maßstab (MW) unterzeichnet. Das Brennstoffzellensystem soll in das von HDF konzipierte Renewstable Kraftwerk integriert werden.

HDF Energy ist auf wasserstoffbasierte Technologien spezialisiert und entwickelt, finanziert, baut und betreibt industrielle Energieinfrastrukturen, Hochleistungsbrennstoffzellen (mehr als 1 MW) und Massenspeicher, die an ein Stromnetz angeschlossen sind. Das Konzept des Renewstable-Kraftwerk sieht vor, dass Wind- und Solarstrom über den Prozess der Elektrolyse in grünen Wasserstoff umgewandelt wird, der nachfrageabhängig 24/7 über das von Ballard Power zu entwickelnde Brennstoffzellensystem wieder zur Stromerzeugung genutzt werden kann.

Im Rahmen des ersten HDF-Energieprojekts ist die Installation des Systems an einem Standort in Französisch-Guayana für das Projekt Centrale Electricité de l"Ouest Guyanais (CEOG) geplant. Das Projekt umfasst nach Angaben von Ballard Power ein Speichervolumen von 90 MWh Energiespeicherung aus Wasserstoff, was eine Premiere für die Brennstoffzellenindustrie darstelle.

"Seit Jahren, ja Jahrzehnten stellt sich die Industrie vor, Wasserstoff als Energieträger zu verwenden, der die variable Leistung aus erneuerbaren Energien wie Photovoltaik und Wind mit der Stromnachfrage im Netz verbindet. Unsere Zusammenarbeit mit HDF Energy bietet eine überzeugende Gelegenheit, diese Vision zu verwirklichen“, so Ballard Power CCO Rob Campbell. Ballard Power glaube, dass Wasserstoff eine Schlüsselrolle beim Übergang zu sauberen Energien und der Suche von Regierungen nach Lösungen zur Dekabornisierung von Energieversorgung, Mobilität und Industrie spielen werde. Tatsächlich sei Wasserstoff ein hochwertiger Energiespeicher, der die Sektorkopplung ermögliche.

Mehrjähriger Lizenzvertrag für Renewstable-Kraftwerke geplant

Unter bestimmten Bedingungen sieht die Kooperation zwischen Ballard Power und HDF zukünftigen einen Technologietransfer des neuen PEM-Brennstoffzellensystems von Ballard in Containermodulbauweise vor. HDF Energy könnte das MW-Brennstoffzellensystem dann in einer exklusiven, nicht übertragbaren, mehrjährigen, globalen Lizenz bauen und für die Renewstable-Kraftwerksysteme verwenden, so Ballard Power. Die Zusammenarbeit sieht auch die Lieferung von LCS-Brennstoffzellenstacks für die Systeme durch Ballard auf der Grundlage eines exklusiven langfristigen Liefervertrags vor. HDF Energy plant nach Angaben von Ballard Power den Aufbau einer Produktionsstätte in Bordeaux in Frankreich.

Die angekündigte Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt des Abschlusses definitiver Vereinbarungen und ist teilweise abhängig von der Umsetzung des CEOG-Projektes.

Aktie verliert

Aus Sicht der Investoren stellt die heutige Meldung (10.12.2019) aktuell offenbar keine Kaufoption für Ballard Power dar. Die Aktie verliert im Handel bislang rd. 5,7 Prozent Prozent auf einen Kurs von 5,396 Euro (10.12.2019, 16:42 Uhr, Börse Stuttgart). Damit notiert die Ballard Power Aktie gegenüber dem Kurs vom Jahresanfang 2019 aktuell aber immer noch bei einem Plus von 143 Prozent.

Quelle: IWR Online

© IWR, 2019