30.03.2022, 11:13 Uhr

Eon schmiedet umfassende Wasserstoff-Partnerschaft mit Australien


© Eon

Essen - Der schnelle Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft ist für die Dekarbonisierung in Deutschland und der EU sowie die schnelle Abkehr von fossilen Brennstoffen von zentraler Bedeutung. Der Essener Energiekonzern Eon hat jetzt eine wegweisende Wasserstoff-Partnerschaft gestartet, die auch die Abhängigkeit von Russland verringert.

Das australische Unternehmen für erneuerbare Energien, Fortescue Future Industries (FFI), und der Essener Energiekonzern Eon haben eine Partnerschaft im Bereich Wasserstoff geschlossen. Ziel ist es, gemeinsam Wege zu entwickeln, um bis 2030 die Lieferung von großen Mengen grünem Wasserstoff nach Europa zu realisieren.

Import von 5 Mio. Tonnen Wasserstoff bis 2030 geplant

Eon und das auf die Produktion von grünem Wasserstoff spezialisierte australische Unternehmen FFI haben gestern (29.03.2022) eine Absichtserklärung (Memorandum of Understanding) unterzeichnet, die verbindliche Elemente enthält, um bis zum Jahr 2030 jährlich eine Menge von 5 Mio. Tonnen grünen Wasserstoff nach Europa zu liefern.

Beide Seiten haben sich dabei verpflichtet, gemeinsame Machbarkeitsstudien durchzuführen. In einem dann folgenden, nächsten Schritt sollen Details in Verbindung mit Lieferungen von grünem Wasserstoff geklärt werden. Gemeinsam wollen die Unternehmen analysieren, wie Lösungen für infrastrukturelle Herausforderungen und für den Aufbau einer sicheren Wertschöpfungskette aussehen könnten.

Angestrebt wird ein schneller Hochlauf, um die bis 2030 anvisierte Menge von 5 Mio. Tonnen grünem Wasserstoff zu erreichen, was in etwa einem Drittel der Heizenergie entspricht, die Deutschland derzeit aus Russland importiert. Dies werde zur Dekarbonisierung tausender mittelständischer Unternehmen in ganz Deutschland und den Niederlanden sowie anderer Städte und Gemeinden in Europa beitragen, die Eon mit Energie versorgt, so der Energiekonzern.

„Der Wettlauf um die Produktion und den Transport von grünem Wasserstoff im großen Maßstab hat Fahrt aufgenommen. Die Vereinbarung zwischen Eon und FFI ist ein wichtiger Schritt und bringt sie in die Pole Position, um die deutsche Industrie mit grünem Wasserstoff zu beliefern. Ich kann die beiden Unternehmen nur beglückwünschen und begrüße ausdrücklich ihren Beitrag zu einer Zukunft ohne fossile Brennstoffe. Wir werden Initiativen wie diese im Rahmen der deutsch-australischen Energiepartnerschaft weiter fördern", so Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck.

„Die Ankündigung dieser historischen Partnerschaft zielt darauf ab, die künftige Energiesicherheit in Europa zu diversifizieren. Grüne Energie wird den Verbrauch fossiler Brennstoffe in Deutschland dramatisch reduzieren und schnell dazu beitragen, russische Energielieferungen zu ersetzen“, so Dr. Andrew Forrest, Chairman und Gründer von FFI.

Aufbau einer Wasserstoff-Brücke von Australien nach Deutschland und in die Niederlande

Eon erwartet eine schnell wachsende Nachfrage nach grünem Wasserstoff, vor allem bei seinen mittelständischen Industriekunden. Zusammen mit FFI will Eon daher das Energiesystem in Deutschland und in den Niederlanden rasch diversifizieren. "Zwei große internationale Unternehmen schließen sich zusammen, um eine „Wasserstoffbrücke" von Australien nach Deutschland und in die Niederlande aufzubauen – auf der Grundlage gemeinsamer Werte und der jeweiligen Fähigkeiten, um ein Projekt solcher Größenordnung zu realisieren. Zwei Unternehmen machen gemeinsam die Dekarbonisierung für Viele möglich. Das ist eine Botschaft, die Mut macht - besonders in diesen Tagen", so der Eon-Vorstandsvorsitzende Dr. Leonhard Birnbaum.

„Wir sind dabei, schnell die notwendigen Voraussetzungen in Australien und weltweit zu schaffen, um unsere global führenden grünen Technologien, unsere Produktionskapazitäten sowie die Erzeugung und Verteilung grüner Energie vollständig zu integrieren. Von Anfang an bestand unsere Philosophie bei FFI darin, die Entwicklung entlang der gesamten neuen Wertschöpfungskette für erneuerbare Wasserstoffprodukte voranzutreiben“, so Elizabeth Gaines, CEO von Fortescue Metals Group, der Muttergesellschaft von FFI.

FFI baut ein globales Portfolio von Projekten für erneuerbaren grünen Wasserstoff und grünen Ammoniak auf und will bis 2030 jährlich 15 Millionen Tonnen erneuerbaren grünen Wasserstoff liefern. Diese Menge soll im darauffolgenden Jahrzehnt auf 50 Millionen Tonnen pro Jahr ansteigen.

Quelle: IWR Online

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