01.07.2003, 12:52 Uhr

Autoindustrie: synthetischer Diesel statt Biodiesel?

Münster - Biogene Kraftstoffe werden sich zu einem lukrativen Zukunftsmarkt entwickeln. Dafür sorgt die EU-Richtlinie 2003/30/EG für Biokraftstoffe. Den größten Anteil an biogenen Kraftstoffen in Deutschland hat derzeit Biodiesel, teilte das Internationale Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) in Münster mit. Produktionskapazitäten mit einem Volumen von rd. 1 Mio Jahrestonnen wurden aufgebaut.
Aber die Situation könnte sich bald grundlegend ändern. Gestern hat Daimler Chrysler bereits deutlich die Vorteile des synthetischen Dieselkraftstoffs gegenüber Biodiesel herausgestellt. Biodiesel wird aus Raps hergestellt und als separates Produkt verkauft. Beim synthetischen Diesel kann jede beliebige Biomasse (Holzhackschnitzel, Altholz, etc.) genutzt werden. Auch der VW-Konzern beteiligt sich an dem Projekt und erhält für Testzwecke die zweite Charge an Syndiesel im Herbst 2003.
Der synthetische Diesel hätte für die Automobil- und Mineralölindustrie mehrere Vorteile. Der neue Kraftstoff wird von der Mineralölindustrie in den eigenen Raffinerien hergestellt und dem herkömmlichen Diesel einfach beigemischt. Bisherige Probleme mit Biodiesel-Qualitätsschwankungen und undichten Einspritzpumpen wären gelöst. "Die Nagelprobe wird sein, ob VW die Biodieselfreigabe tatsächlich weiter aufrecht hält und eine Lösung für die Einspritzpumpen findet", sagte IWR-Leiter Dr. Norbert Allnoch. Ohne die VW-Freigabe dürfte Biodiesel in der jetzigen Form als separates Produkt vermutlich kaum noch absetzbar sein.
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