17.01.2018, 16:19 Uhr

Offshore Windparks erzeugen 50 Prozent mehr Strom


© Ben Barden, Vattenfall

Berlin - Der Ausbau der Offshore-Windenergie in Deutschland gewinnt wieder an Dynamik. Nach einem Rückgang der Neuinbetriebnahmen im Jahr 2016 wurden 2017 wieder deutlich mehr Offshore-Windenergieanlagen (WEA) ans Netz angeschlossen.

Insgesamt waren in Deutschland Ende 2017 Offshore-WEA mit einer Leistung von über 5.300 Megawatt (MW) am Netz. Zusammen haben die Offshore-Windparks in Deutschland etwa 50 Prozent mehr Strom erzeugt als im Vorjahr.

Deutschland: 1.250 MW Offshore Windenergieleistung 2017 neu am Netz

Im Jahr 2017 wurden in Deutschland etwa 220 Offshore-WEA mit einer Leistung von rd. 1.250 MW neu ans Netz angeschlossen. Das geht aus Daten der Offshore-Branchenverbände hervor. Nach dem Rückgang im Jahr 2016 auf etwa 820 MW entspricht das einem Wachstum von etwa 50 Prozent. Damit sind jetzt insgesamt über 1.150 Offshore-WEA mit einer Gesamtkapazität von mehr als 5.300 MW am Netz. Zusammen haben die Offshore-Windparks in Deutschland nach vorläufigen Daten der AG Energiebilanzen im Jahr 2017 rd. 18,3 Mrd. kWh Strom erzeugt. Nach den Zahlen der europäischen Netzbetreiber beläuft sich die Nettoeinspeisung 2017 auf etwa 17,4 Mrd. kWh, das sind gut 50 Prozent mehr als im Vorjahr 2016.

5 Offshore-Windparks vollständig in Betrieb genommen

Im Jahr 2017 wurden insgesamt 5 Offshore-Windparks vollständig in Betrieb genommen, d.h. alle Anlagen der betreffenden Windparks wurden ans Netz angeschlossen und speisen ein. In der ersten Jahreshälfte sind die Nordsee-Projekte Sandbank (288 MW, zum Teil schon 2016 in Betrieb) und Veja Mate (402 MW) vollständig ans Netz angeschlossen worden. In der zweiten Jahreshälfte folgten die Offshore-Parks Nordsee One (332 MW) und Nordergründe (111 MW) in der Nordsee sowie Wikinger (350 MW) in der Ostsee.

Offshore-Ausbau läuft bis 2020 nach Plan

Mit den Offshore-Parks Merkur Offshore (Nordsee) und Arkona (Ostsee) befinden sich aktuell zwei weitere Projekte mit einer Leistung von 780 MW in der Bauphase. Für fünf Projekte mit einer Leistung von etwa 1.500 MW liegt die finale Investitionsentscheidung vor. Bis 2020 ist gesetzlich ein Ausbau der Offshore-Windenergie bis zu einer Kapazität von 7.700 MW möglich. Die Reduzierung des Ausbaupfads der Windenergie auf See durch das EEG 2017 - insbesondere Anfang der 20er Jahre - bremst die positive Entwicklung der Offshore-Windindustrie in Deutschland allerdings aus, so die Offshore-Branchenverbände. Zusammen mit den Küstenländern und den Gewerkschaften wurde daher bereits im September 2017 mit dem Cuxhavener Appell ein Ausbau von mindestens 20.000 MW bis 2030 und 30.000 MW bis 2035 gefordert.

Quelle: IWR Online

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