15.02.2019, 12:16 Uhr

Deutsche Hersteller produzieren 2025 knapp 1,6 Mio. Elektroautos


© Marketingagentur Reichel

Chemnitz - Die nationale Produktion von Elektrofahrzeugen befindet sich noch in einer frühen Marktphase. Bis 2025 wird sich die Marktentwicklung deutlich beschleunigen, mit zum Teil tiefgreifenden Folgen für die Automobilindustrie.

Vor dem Hintergrund von Parametern wie den europäischen CO2-Ziele oder der E-Auto-Quote in China haben die Automobilhersteller ihre Strategien und Produktplanungen angepasst. Daraus resultiert nach einer aktuellen Studie ein deutlicher Anstieg von Elektrofahrzeugen am Produktionsausstoß der deutschen Hersteller auf etwa 30 Prozent.

Produktion in Deutschland steigt bis 2025 auf 1,6 Mio. Elektro-Fahrzeuge

Das Automobilzuliefernetzwerks AMZ und das Chemnitz Automotive Institute CATI an der TU Dresden haben die Strategien und Produktplanungen von Volkswagen, Audi, Porsche, Daimler, BMW, Opel und Ford analysiert. Mit der Studie liegt erstmals eine detaillierte Analyse der bis 2025 vorgesehenen Modelle und Produktionsstückzahlen sowie der damit verbundenen technologischen Trends vor.

Auf Grundlage der Analyse kommen AMZ und CATI zu dem Ergebnis, dass 2025 in Deutschland knapp 1,6 Millionen (Mio) Elektroautos produziert werden. Bei einer etwa auf heutigem Niveau verbleibenden Gesamtinlandsproduktion von rd. 5,6 Mio. Pkw im Jahr steigt der Anteil von Elektroautos dann auf knapp 30 Prozent. Heute liegt er deutlich unter fünf Prozent. Bei einer unverändert hohen Exportquote wie heute, d.h. 77 Prozent der im Inland produzierten Pkw gehen ins Ausland, ist nach der Studie davon auszugehen, das der Anteil vollelektrischer Pkw an den Neuzulassungen 2025 etwa 10 Prozent beträgt. Heute ist es ein Prozent.

Für die Zulieferindustrie bedeute das, sich spätestens jetzt auf das stark wachsende Produktionsvolumen bei batterieelektrischen Fahrzeugen in Deutschland einzustellen und aus den damit einhergehenden Veränderungen in den Wertschöpfungsstrukturen ihre strategische Ausrichtung für die nächsten fünf bis zehn Jahre zu definieren, so CATI-Direktoriumsmitglied Prof. Dr. Werner Olle und AMZ Manager Dirk Vogel mit Blick auf die Herausforderungen und Chancen.

Elektromobilität kommt in Sachsen richtig in Fahrt

Besonders profitieren von dem Systemwechsel zur Elektromobilität wird nach der Analyse von AMZ und CATI das Bundesland Sachsen. Anders als im Bundesdurchschnitt prognostizieren die Autoren für Sachsen im Jahr 2025 ein um 15 Prozent höheres Produktionsvolumen an Fahrzeugen, von heute 740.000 auf künftig 850.000 Fahrzeuge. Der Anteil vollelektrischer Fahrzeuge erreicht dabei eine Größenordnung von 40 bis 45 Prozent und werde damit erheblich über dem Bundesdurchschnitt liegen. „Fast jedes vierte in Deutschland gefertigte vollelektrische Fahrzeug käme 2025 somit aus Sachsen“, so Prof. Dr. Werner Olle.

Basis dieser Prognosen sind die Transformation des VW-Werkes Zwickau zu einem reinen E-Fahrzeug bauenden Standort für mehrere Marken und eine damit einher gehende Kapazitätserhöhung sowie die ebenfalls eine Kapazitätserhöhung nach sich ziehende Werkserweiterung bei BMW Leipzig. Darüber hinaus ist auch bei Porsche Leipzig der Bau eines E-Fahrzeuges vorgesehen.

Quelle: IWR Online

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