02.03.2021, 08:09 Uhr

Weltpremiere: Erstes transponderbasiertes BNK-System im Einsatz


© Lanthan Safe Sky

Walldorf / Neuengörs - Am vergangenen Freitag (26.02.2021) um 18.30 Uhr wurde im Bürgerwindpark Neuengörs-Weede das dauerblinkende Hindernisfeuer abgeschaltet. Die Anwohner des Windparks profitieren dank des installierten BNK-Systems ab sofort von maximalen Ausschaltzeiten der Gefahrenfeuer.

Die bedarfsgesteuerte Nachtkennzeichnung (BNK) von Windenergieanlagen gilt als ein Schlüssel für mehr Akzeptanz gegenüber der Windenergie. Bei transponderbasierten Systemen hat die Lanthan Safe Sky GmbH aus Walldorf als erstes Unternehmen eine Zulassung erhalten. Mit der Inbetriebnahme des Lanthan Safe Sky BNK-Systems im Windpark Neuengörs-Weede in Schleswig-Holstein ist nun das erste transponderbasierte System im Einsatz.

BNK-System erreicht Ausschaltzeiten von über 98 Prozent

Am Freitag (26.02.2021) war es im Bürgerwindpark Neuengörs-Weede im Kreis Segeberg in Schleswig-Holstein um 18.30 Uhr soweit: Die dauerblinkenden Signalleuchten wurden dauerhaft abgeschaltet und werden mit Hilfe des nachgerüsteten BNK-Systems zukünftig nur dann leuchten, wenn sich tatsächlich Luftverkehr in der Nähe befindet. Eine Besonderheit an dem BNK-Projekt ist zudem, dass es sich nach Angaben des BNK-Herstellers Lanthan Safe Sky um das weltweit erste transponderbasierte BNK-System handelt, das in einem Windpark ab sofort für dunkle Nächte sorgt.

Auf den sechs Windenergieanlagen befinden sich Befeuerungssysteme von Robur Wind. Durch einen ATS-3 und einen zentralen ATS-4 Empfänger von Lanthan Safe Sky werden die Befeuerungsleuchten nun zuverlässig geschaltet. Zudem hat Siemens Gamesa auf den Windkraftanlagen Smart Aviation Lights installiert, die in Verbindung mit der Transponder-BNK wie ein Bewegungsmelder für Luftfahrzeuge funktionieren. Selbst in Flughafennähe erreicht die Transponder-BNK nach Angaben von Lanthan Safe Sky Ausschaltzeiten von durchschnittlich über 98 Prozent, in den meisten Fällen nahezu 100 Prozent.

Lanthan Safe Sky, Siemens Gamesa und Windparkbetreiber begrüßen Umsetzung des Projektes

„Die Akzeptanz der Windenergie entscheidet ganz wesentlich über ihre Zukunftsfähigkeit. Das Transponder-BNK-System stellt dabei einen wichtigen Baustein für uns als ortsverbundene Betreiber dar“, zeigt sich Eike Schuldt, Geschäftsführer des Bürgerwindparks Neuengörs-Weede erfreut über die Aktivierung des Systems. Eine maximale Ausschaltzeit der Hinderniskennzeichnung zu erreichen, bedeute eine große Entlastung für Anwohner und die umliegende Natur.

„Im Kampf gegen die Klimakrise brauchen wir nicht nur Anlagen, die mehr saubere Energie zu geringen Preisen produzieren, sondern auch Innovationen, die die Akzeptanz für die Windkraft erhöhen. Ich freue mich heute daher sehr, dass Siemens Gamesa Teil dieser Weltpremiere ist“, betont Peter Fritzsche, Geschäftsführer der Siemens Gamesa Renewable Energy Service GmbH, die Bedeutung der BNK-Technologie für den Windenergiesektor.

Ein besonderer Moment war das Abschalten der Dauerbeleuchtung auch für Gerd Möller, Geschäftsführer der Lanthan GmbH, der zusammen mit weiteren Teammitgliedern vor mehr als achtzehn Jahren die Transponder-BNK erfand und sich seitdem für diese Technologie stark gemacht hat. „Im Jahr 2004 wurden wir erstmalig auf das Thema bedarfsgesteuerte Nachtkennzeichnung auf der Basis von Transpondersignalen angesprochen und begaben uns in jene Welt. Seitdem wurde unser Transpondersystem kontinuierlich weiterentwickelt und auch der jahrelange Einsatz für unsere Technologie wurde belohnt“, erinnert sich Möller mit Verweis auf die verpflichtende Einführung der bedarfsgesteuerten Nachtkennzeichnung im Jahr 2018 im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes.

Blaupause für weitere Projekte: 100 Projekte in der Umsetzung

Neuengörs in Schleswig-Holstein ist für Lanthan Safe Sky nicht nur eine besondere Premiere, sondern dient auch als Blaupause für weitere Projekte, die bald folgen sollen. Lanthan Safe Sky hat nach eigenen Angaben mittlerweile für mehr als 3.000 Windenergieanlagen Aufträge zur Ausrüstung erhalten, wovon sich fast 100 Projekte in der Umsetzung befinden. „Auch wenn die gesetzliche Frist bis Ende 2022 verlängert wurde, profitieren Anwohner und Natur natürlich von einer schnelleren Umsetzung. Jedes Ausschalten der Hindernisfeuer bedeutet einen weiteren Schritt in Richtung zukunftsfähiger Windenergie“, zeigt sich Lanthan Safe Sky Geschäftsführer Mitja Klatt optimistisch, dass bald in weiteren Windparks die Lichter deaktiviert werden.

Quelle: IWR Online

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