kff. Frankfurt, 16. April. Im vergangenen Jahr sind in Deutschland
Windkraftanlagen mit einer Leistung von zusammen rund 500 Megawatt neu
ans Netz gegangen. Damit erhöht sich die hierzulande installierte
Windkraftleistungauf 1127 Megawatt. Im internationalen Vergleich liegt
Deutschland damit deutlich vor dem traditionellen Windenergieland Dänemark
(610 Megawatt) auf Rang zwei; nur in Amerika existiert mit rund 1600 Megawatt
eine größere Windkraftkapazität. Im vergangenen Jahr wurden
erstmals im Binnenland mit einem Anteil von 47 Prozent fast genauso viele
Anlagen installiert wie in den Küstengebieten. Norbert Allnoch, Leiter
der Forschungsgruppe Windenergie der Universität Münster, sieht
die Ursache für diese Entwicklung in der Tendenz zur Errichtung größerer
und leistungsstärkerer Anlagen. Die durchschnittlich installierte
Leistung stieg von 372 Kilowatt (1994) auf nunmehr 478 Kilowatt 1995.
Die Stromerzeugung aus Wind stieg 1995 deutlich an: Lag die Bruttostromerzeugung
1994 noch bei rund einer Milliarde Kilowattstunden, konnten im vergangennen
Jahr etwa 1,8 Milliarden Kilowattstunden mit Windrädern erzeugt werden.
Nach der Auffassung von Allnoch ist bei Windkraftanlagen die Übergangsphase
vom förderbedingten Verteilermarkt zum Wettbewerbsmarkt endgültig
abgeschlossen. Gleichzeitig seien aufgrund der bestehenden Belastungen
im Zusammenhang mit dem Stromeinspeisegesetz und der noch nicht geänderten
Baurechtsänderung die ersten Anzeichen einer Marktberuhigung spürbar. |
e-mail an: fgwind@uni-muenster.de