Nach Brexit: Goldman Sachs und Barclays passen Kursziele für Nordex und Vestas an

Münster – Nach dem Brexit ist in den Research-Häusern und Analyse-Abteilungen einiges zu tun: Für etliche europäische Aktien wurden die Bewertungen nach dem Votum der Briten für einen Austritt aus der Europäischen Union (EU) überarbeitet. Das betrifft auch die Titel aus der Windenergiebranche.

Die Analysten von Goldman Sachs und von Barclays haben die Titel der Windenergieanlagen-Hersteller Nordex und Vestas nach dem Brexit erneut unter die Lupe genommen. In allen vier neuen Bewertungen wurde das Kursziel angepasst, und zwar nach unten.

Goldman Sachs: Hoffnungsvoll für Nordex – Währungsvorteil für Vestas
Goldman Sachs bleibt bei der Vestas-Aktie bei der Einschätzung "buy", kürzt aber das Kursziel von 560 auf 550 dänische Kronen (umgerechnet etwa 74 Euro; aktueller Kurs: 57,65 Euro, Stand 16:38 Uhr, Börse Stuttgart). Die Nordex-Aktie belässt Goldman-Sachs-Analyst Dario Carradori in der Studie von Dienstag (28.06.2016) auf der "Conviction Buy List". Dennoch senkt er auch für das Nordex-Papier, das aktuell bei 24,91 Euro notiert (Stand 16:38, Börse Stuttgart) das Kursziel nach dem Brexit-Votum von 38 auf 36 Euro. Carradori spricht in beiden Fällen davon, dass er seine Schätzungen vor allem an die Wechselkursentwicklung und ein niedrigeres Wirtschaftswachstum angepasst habe. Speziell beim deutschen Windkraftanlagenbauer Nordex gebe es aber nach wie vor Chancen, dass die Unternehmensziele und die Markterwartungen übertroffen würden, so der Experte von Goldman Sachs. Dafür gehöre Vestas aus Sicht von Carradori zu den Unternehmen in der Windkraftbranche, die am meisten von einer Aufwertung des Euro profitieren könnten, da sie einen großen Teil ihrer Umsätze nicht in Euro oder Pfund machten.

Barclays sieht hohe Unsicherheiten hinsichtlich der Wirtschaftsaussichten in Europa
Barclays-Analyst James Stettler hat am Dienstag das Kursziel für die Nordex-Aktie, von 32 auf 31 Euro gesenkt. Für die Vestas-Aktie hat Stettler das Kursziel von 570 auf 550 dänische Krone reduziert. Für beide Titel hat der Aktienexperte das Votum "overweight" bestätigt. Zur Begründung für die Kurszielanpassungen führt Stettler an, dass die mit dem Brexit einhergehenden hohen Unsicherheiten hinsichtlich der Wirtschaftsaussichten für Europa ihn zur Kürzung seiner Wachstumsannahmen und Anpassung seiner Kursziele an die neue Realität gezwungen hätten.

Quelle: IWR Online
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