Anwohner-Lärm durch Windenergieanlagen soll verhindert werden

Hannover - Lärm durch Windenergieanlagen an Land ist bei Anwohnern ein kontrovers diskutiertes Thema. Forscher wollen nun ein Akustikprofil einer Windkraftanlage an einem Standort bereits dann erstellen, bevor diese Anlage überhaupt gebaut wird.

An der Universität Hannover wird ein Verbundforschungsvorhaben durchgeführt, das sich mit Geräuschemissionen von Windenergieanlagen beschäftigt. Das Projekt mit dem Namen „Von der Schallquelle zur psycho-akustischen Bewertung (WEA-Akzeptanz)“ ist eine Kooperation von drei Fakultäten der Leibniz Universität mit dem Anlagenhersteller Senvion.

Schallprofil einer Windenergieanlage schon vor dem eigentlichen Bau
Das Ziel des Projektes ist es, das konkrete Schallprofil einer Anlage schon vor dem Bau voraussagen zu können, um Störungen der Anwohner zu verhindern. Durch Geräuschquellen am Rotorblatt und anderen Bauteilen entsteht zusammen mit Alterung, herstellungsbedingten Abweichungen und der Topografie der Umgebung für jede Anlage ein individueller „Sound-Footprint“. Ziel ist es, die Geräuschentwicklung durch ein Modell zu objektivieren und vorhersagbar zu machen.

Psycho-akustische Bewertung
Eine große Rolle spielt dabei die psycho-akustische Bewertung, so die Wissenschaftler. „Was der eine problemlos findet, ist für den anderen schon lästig“, sagt Prof. Raimund Rolfes vom Institut für Statik und Dynamik (ISD). Dafür plant das am Verbundprojekt ebenfalls beteiligte Institut für Kommunikationstechnik eine Laborsituation, bei der den Probanden zu dem Geräusch auch Umgebungsbilder auf die Wände projiziert werden. Das Institut für Meteorologie und Klimatologie befasst sich mit dem Einfluss von Windgeschwindigkeit oder Temperatur auf die Schallausbreitung. Das Verbundprojekt läuft über drei Jahre und wird vom Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) mit rund vier Millionen Euro unterstützt.

Quelle: IWR Online
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