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31.07.2020, 11:25 Uhr Meldung drucken | Artikel empfehlen

Verbände kritisieren Politik wegen anhaltender Windenergie-Flaute

Berlin - Der VDMA Power Systems und der Bundesverband Windenergie (BWE) haben die Errichtungszahlen für den Ausbau der Windenergienutzung an Land für das erste Halbjahr 2020 veröffentlicht. Im Vergleich zum extrem schwachen Vorjahreszeitraum hat der Windenergie-Zubau an Land zwar angezogen, bleibt aber weiterhin ohne Dynamik.

Im ersten Halbjahr 2020 wurden in Deutschland an Land Windenergieanlagen mit einer Leistung von knapp 600 Megawatt (MW) neu errichtet. Damit lag der Brutto-Zubau zwar deutlich über dem Niveau der ersten 6 Monate des Vorjahres 2019. Mit Blick auf die Klimaschutz- und Energiewendeziele fällt der Ausbau jedoch weiterhin viel zu niedrig aus. Der Nettozubau, d.h. Bruttozubau unter Berücksichtigung des Rückbaus von 88 Altanlagen mit 84 MW Leistung liegt damit bei 90 WEA mit einer Leistung von 507 MW Leistung. Die Verbände erneuern ihre Forderung nach einer schnellen und nachhaltigen Gegenreaktion von Bund und Ländern.

Windenergie-Ausbau bleibt im ersten Halbjahr 2020 auf niedrigem Niveau
Im ersten Halbjahr 2020 wurden in Deutschland 178 neue Windenergieanlagen (WEA) mit einer Leistung von 591 MW neu errichtet. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 2019 ist das zwar eine Verdopplung des Zubaus (1. Hj 2019: 86 WEA, 287 MW), dennoch fehlt den Neuerrichtungen die mit Blick auf die Erreichung der Energie- und Klimaziele erforderliche Dynamik. In der regionalen Differenzierung nach Bundesländern liegt Nordrhein-Westfalen mit 150 MW des Bruttozubaus (rd. 20 Prozent) auf Rang 1, vor Brandenburg auf dem zweiten Platz (85 MW, 14 Prozent) und Niedersachsen (75 MW, 13 Prozent) auf Platz drei. Darauf folgen Sachsen-Anhalt (63 MW, rd. 11 Prozent) und Hessen (54 MW, rd. 9 Prozent). Für das Gesamtjahr 2020 gehen die Verbände nunmehr davon aus, dass der Zubau bei mindestens 1.500 MW liegen wird.

Verbände fordern Abbau von Genehmigungshürden, Flächenbereitstellung und Repowering-Strategie
VDMA Power Systems und Bundesverband Windenergie (BWE) betonen angesichts des anhaltend schwachen Zubaus, dass die Ankündigungen der Bundesregierung aber auch in den Ländern nun endlich umgesetzt werden müssen. Nur so können die Wachstumschancen der Windenergie zum Erreichen der Klimaziele und zur Deckung des Bedarfs auch der industriellen Energieverbrauche genutzt und die Wertschöpfung in der Windindustrie in Deutschland gesichert werden.

„In den letzten Monaten hat die Bundesregierung immer wieder deutlich gemacht, dass eine nachhaltige Steigerung der Energieversorgung mit Erneuerbaren Energien gewollt ist. Die Wasserstoffstrategie der Bundesregierung sieht einen zusätzlichen Bedarf an Erneuerbaren Energien Anlagen mit einer Gesamtleistung von bis zu 5 GW inklusive Onshore-Windenergie zur Erzeugung von grünem Wasserstoff bis 2030 vor. Es wäre ein Widerspruch, einerseits ambitionierte Klimaziele zu formulieren, andererseits aber nicht den Weg für den dafür notwendigen Ausbau der Erzeugung durch Erneuerbare Energien zu ebnen“, appelliert VDMA Power Systems Geschäftsführer Matthias Zelinger an die Politik.

„Wesentliche Hemmnisse für den Ausbau der Windenergie an Land müssen nun endlich aus dem Weg geräumt werden. Nur so kann Windenergie ihre Bedeutung als leistungsstarke Schlüsseltechnologie der Zukunft ausfüllen“, fordert auch der BWE-Präsident Hermann Albers. Der Knoten bei den Genehmigungen müsse durchschlagen werden und die Bereitstellung von ausreichend Flächen in den Ländern brauche neuen Schwung.

Angesichts von rd. 15.000 Onshore-Windenergieanlagen mit einer Kapazität von etwa 16.000 MW, für die bis Mitte der 2020er Jahre der EEG-Vergütungszeitraum endet, fordern VDMA und BWE eine klare, auf die Energiewende ausgerichtete Repowering-Strategie, bei der die Flächensicherung ein besonderes Augenmerk erfährt. Fest stehe, dass der derzeitige Zubau zu langsam sei und den Anforderungen nicht entspreche. „Da an Repowering-Projekte die gleichen Anforderungen gestellt werden wie an Neubauprojekte, müssen Bund, Länder und Behörden dazu vor allem Genehmigungsverfahren beschleunigen“, so Zelinger.

Über die Daten zum Ausbau der Windenergie-Nutzung in Deutschland
Die von der Deutschen WindGuard für die Verbände erfassten Daten zum Ausbau der Windenergienutzung an Land basieren auf dem Datum der Anlagenerrichtung. Die vom IWR kontinuierlich ausgewerteten Daten des BNetzA-Marktstammdatenregisters basieren dagegen auf dem Datum der Inbetriebnahme der Anlagen. Insofern ergeben sich aufgrund der Unterschiede im Betrachtungszeitpunkt auch Abweichungen in den jeweils veröffentlichten Daten. Statistische Änderungen (auch rückwirkend) sind wegen einzelner Nachmeldungen von Anlagen oder Korrekturen zum Anlagenregister durch die BNetzA dabei jederzeit möglich. Diese Unschärfen führen allerdings nicht zu Änderungen an den Trendaussagen.


Quelle: IWR Online
© IWR, 2020


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