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21.01.2022, 14:02 Uhr Meldung drucken | Artikel empfehlen

Windenergie-Ausbau in Deutschland 2021 viel zu niedrig - Verbände fordern schnelles Gegensteuern

Münster - Das Volumen des Windenergiemarktes in Deutschland im Jahr 2021 ist viel zu niedrig, um die Klimaziele der neuen Bundesregierung zu erreichen. Verbandsvertreter fordern eine rasche Umsetzung der von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck angekündigten Klilmaschutz-Sofortmaßnahmen.

Das IWR hatte bereits kurz vor Weihnachten eine vorläufige Bilanz zum Windenergieausbau in Deutschland auf Grundlage der Auswertung von Daten der Bundesnetzagentur gezogen (BNetzA). Seitdem wurden zwar weitere Anlagen in Betrieb genommen oder nachgemeldet. Insgesamt bleibt der Zubau im Jahr 2021 vor dem Hintergrund der Ziele der Bundesregierung aber viel zu niedrig. Sorgen bereitet zudem der brachliegende Ausbau der Offshore-Windenergie. Energie- und Wirtschaftsverbände fordern von der Bundesregierung eine schnelle Reaktion.

Ausbau der Windenergie in Deutschland 2021 ohne Dynamik
Im Gesamtjahr 2021 sind in Deutschland auf der Basis der aktuellen Auswertung der Daten des Marktstammdatenregisters der Bundesnetzagentur insgesamt lediglich rd. 480 Windenergieanlagen mit einer Leistung von etwa 1.900 Megawatt (MW) neu in Betrieb gegangen (Stand: 15.01.2021). Unter Berücksichtigung des Anlagenrückbaus in einer Größenordnung von rd. 230 MW, ergibt sich eine Netto-Zubauleistung von knapp 1.700 MW. Zum Vergleich: Im Rekordjahr 2017 erreichte die Windenergie-Neubauleistung (brutto) über 6.500 MW. Getragen wurde der deutsche Windenergie-Markt 2021 durch den Neubau an Land, in dem für die Energiewende essentiell wichtigen Offshore-Segment wurde 2021 keine Windkraftanlage neu in Betrieb genommen.

Die installierte Windenergie-Gesamtleistung (onshore und offshore) in Deutschland lag Ende 2021 bei fast 65.000 MW.

Ranking: Niedersachsen vor Brandenburg, NRW und Schleswig-Holstein
Bezogen auf den Bruttozubau führt Niedersachsen 2021 mit rd. 420 MW im Bundesländerranking auf Rang 1 vor Brandenburg mit rd. 400 MW auf Platz 2. Mit deutlichem Abstand liegt Nordrhein-Westfalen mit einer Leistung von rd. 320 MW auf dem dritten Rang. Danach folgen wiederum mit deutlichem Abstand Schleswig-Holstein (rd. 250 MW) und Baden-Württemberg (rd. 110 MW). Eine Sonderstellung nimmt das Bundesland Sachsen ein. Da der Rückbau hier höher ist als der Zubau, ergibt sich in der Bilanz ein Rückgang der installierten Gesamtleistung von etwa 7 MW.

Verbände fordern rasches Gegensteuern von Bundesregierung
Auf der Grundlage der aktuellen Ausbausituation in Deutschland fordern die Vertreter von Wirtschafts- und Energieverbänden schnelle und nachhaltiges Gegenmaßnahmen von der neuen Bundesregierung.

„Der aktuelle Zubau ist unzureichend und kann uns hinsichtlich der Zielerreichung nicht zufriedenstellen. Niedrige Ausbauvolumen führen mittelfristig auch zu Problemen bei der Versorgungssicherheit, der Sicherung des Know-hows und des Innovationspotentials entlang der gesamten Wertschöpfungskette“, kritisiert VDMA Power Systems Geschäftsführer Dr. Dennis Rendschmidt die aktuelle Entwicklung. “Der von der neuen Regierung formulierte Schwerpunkt auf den beschleunigten Ausbau der Windenergie an Land bis zum Jahr 2030 und darüber hinaus sei daher richtig und notwendig. Ausschreibungsvolumen und Termine müssten dazu angepasst und verstetigt werden, so Rendschmidt weiter. Oberste Priorität hat aus Sicht von VDMA Power Systems weiterhin die schnellstmögliche Umsetzung von Maßnahmen für mehr Flächen und beschleunigte Genehmigungsverfahren, um die neueste und effizienteste Anlagentechnologie nutzen zu können. Die Realisierung des Zubaus könne nur erfolgen, wenn die Transportbedingungen erheblich verbessert würden und ausreichend Fachkräfte insbesondere für die Errichtung und Inbetriebnahme vorhanden seien, so Rendschmidt weiter.

„Zwei Prozent der Landesfläche sind in jedem Bundesland als Mindestbasis für den Ausbau der Windenergie in Deutschland erforderlich. Es gilt sicherzustellen, dass sich künftig kein Land aus der Verantwortung stiehlt. Unerlässlich ist, die Chancen für ein Repowering in bestehenden Flächen zu nutzen. Hier liegt einer der Schlüssel, um sowohl das Flächenziel als auch die Klimaziele der Bundesregierung zu erreichen“, so der Präsident des Bundesverbandes Windenergie Hermann Albers über die aktuelle Entwicklung des Windenergiemarktes.

VKU-Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing sieht eine immer weiter auseinanderklaffende Schere zwischen Ausbauzielen und Realität. „Allein um das ursprüngliche Ziel von 65 Prozent EE-Strom bis 2030 zu erreichen, wären mindestens 5 GW pro Jahr notwendig. Um das im Koalitionsvertrag vereinbarte Ziel von 80 Prozent EE-Strom zu erreichen, muss der Windenergiezubau sogar noch einmal erheblich darüber liegen“, so Liebing. Das Ziel, zwei Prozent der Fläche in Deutschland für Windenergie zur Verfügung zu stellen, sei richtig. Damit das gelinge, müssten restriktive Flächenbeschränkungen, wie unter anderem 10H in Bayern, aber auch zu restriktive Abstände zu Drehfunkfeuern, zügig fallen, fordert Liebing.


Quelle: IWR Online
© IWR, 2022


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