04.11.2013, 17:28 Uhr

Börsen-Strompreis fällt im Oktober wieder

Münster – Die Strompreise an der Börse sind im Oktober 2013 wieder unter die Marke von vier Cent je Kilowattstunde (kWh) gesunken. Der Preis für eine kWh Grundlaststrom war im September am Spotmarkt der EPEX im Mittel auf 4,17 Cent angestiegen.

Nun liegt der Börsenpreis in Deutschland mit 3,77 Cent/kWh wieder unterhalb der 4-Cent-Grenze. Während die Preiskurve in Deutschland wieder nach unten zeigt, hat sich der Börsenpreis in Frankreich (4,45 Cent/kWh) im Oktober verteuert.

Strompreis: Sechsjahres-Tiefstwert im Juni

Der Börsenstrompreis in Deutschland war im März 2013 unter die Marke von vier Cent/kWh getaucht und hatte im Juni sogar die 3-Cent-Linie unterschritten. In der Folge stabilisierte sich der Preis zunächst wieder und im September war der Strom erstmals seit Februar 2013 wieder teurer als 4 Cent/kWh. Der mittlere Preis im Juni von 2,78 Cent/kWh war der niedrigste seit sechs Jahren.

Börsen-Strompreis sinkt – Verbraucher-Strompreis steigt

Im Gegensatz zu den sinkenden Börsen-Strompreisen wird der Strom für die Endverbraucher immer teurer. Von den niedrigen Börsen-Strompreisen profitieren lediglich Großabnehmer, die ihren Strom auf Grund des steigenden Anteils der erneuerbaren Energien in Deutschland immer günstiger einkaufen können und zudem oft von der EEG-Umlage befreit sind. Für die Haushalts-Verbraucher sowie kleinere Industriekunden aber hat sich der Strompreis stetig verteuert. In den 15 Jahren zwischen 1998 und 2012 ist der Verbraucherpreis für Elektrizität um etwa zwei Drittel (66 Prozent) gestiegen, wenngleich das im Vergleich zu den Heizkosten und den Kraftstoffpreisen noch der niedrigste Anstieg ist. Der Liter Heizöl ist nach den Statistiken des Bundeswirtschaftsministeriums zwischen 1998 und 2012 um über 300 Prozent teurer geworden ist. Auch der Preis für Erdgas stieg im selben Zeitraum um etwa 100 Prozent. Bei den Treibstoffen müssen laut ADAC die Diesel-Fahrer 2012 über 150 Prozent mehr für den Liter bezahlen als 1998, für Superbenzin schlägt eine Preissteigerung um knapp 100 Prozent zu Buche.

Termin- und Spotmarkt an der Strombörse

Am Spotmarkt der Strombörse werden kurzfristige Stromkontingente gehandelt (selbiger Tag oder für den nächsten Tag). Die in diesem Artikel beschriebenen Preise betreffen den sogenannten day-ahead-Handel, wo Stromkontingente für den jeweils folgenden Tag gehandelt werden. Am Terminmarkt werden dagegen längerfristige Stromeinkäufe getätigt. Stromhändler und Großabnehmer können dort schon heute Strom zur Lieferung in den nächsten Jahre einkaufen.


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