06.08.2015, 08:19 Uhr

BMWi fördert Smart-Grid-Labor in Braunschweig

Braunschweig - Das Institut für Hochspannungstechnik und Elektrische Energieanlagen (elenia) an der Technischen Universität (TU) Braunschweig bekommt neue Laborkapazitäten im Bereich der Energieforschung. Es geht um das dynamische Verhalten des Verteilnetzes und um Energiemanagement in "smarten" Gebäuden.

Die neuen Laborkapazitäten werden im Rahmen des Projektes "elenia-energy-labs" errichtet. Auch der Bund beteiligt sich. Über das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) werden über zwei Jahre insgesamt knapp eine Mio. Euro bereitgestellt.

Wie wirkt sich die smarte Energiewelt auf die Netzstabilität aus?

In der neuen Laborumgebung sollen vor allem Untersuchungen zum Zusammenwirken von verschiedenen dezentralen Erzeugungseinheiten, elektrischen Speichern und Verbrauchern durchgeführt werden. Der Fokus liege dabei auf dem Zusammenspiel der Komponenten, ähnlich wie das Zusammenspiel von Instrumenten in einem Orchester, heißt es in der Mitteilung der TU Braunschweig. Mit Hilfe der neuen Labore könne das Institut zum Beispiel Auswirkungen eines Smart Building (intelligentes Gebäude) auf die Netzstabilität untersuchen. Die geplanten Laborversuche würden so einen Beitrag zum Wandel des Energieversorgungssystems von zentralen Großkraftwerken hin zu einer erneuerbaren dezentralen Erzeugungsstruktur leisten.

Fragestellungen beantworten, die bei weiter steigenden EE-Anteilen auftreten

„Das Projekt elenia-energy-labs leistet einen wichtigen Beitrag zum Ausbau der dezentralen Erzeugung und Speicherung und damit zur Sicherstellung der Energiewende“, sagt der Projektleiter Prof. Bernd Engel, der das elenia-Institut zusammen mit seinem Kollegen Prof. Michael Kurrat leitet. „Durch die neue Infrastruktur können viele Fragen schon jetzt wissenschaftlich erforscht werden, die sich in der Praxis erst in den nächsten Jahrzehnten bei höheren Anteilen erneuerbarer Energien stellen werden.“

Erster Knoten im Energie-Forschungszentrum Niedersachsen

Die Förderung erfolgt im Rahmen des 6. Energieforschungsprogramms der Bundesregierung „Forschung für eine umweltschonende, zuverlässige und bezahlbare Energieversorgung“. Die „elenia-energy-labs“ bilden einen ersten Baustein des Braunschweiger Energieforschungsknotens innerhalb des Energie-Forschungszentrums Niedersachsen (EFZN). Sie sollen einen Beitrag zum aktuellen Forschungsfeld der TU Braunschweig „Stadt der Zukunft“ leisten. Der Energieforschungsknoten soll die thematisch fokussierte Zusammenarbeit von Forschungseinrichtungen der TU Braunschweig ankurbeln. Über das EFZN steht diese Forschungsinfrastruktur auch den verbundenen Universitäten Braunschweig, Clausthal, Göttingen, Hannover und Oldenburg sowie weiteren externen Forschungspartnern zur Verfügung.

Quelle: IWR Online

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