23.02.2016, 13:19 Uhr

RENIXX hält sich über 400-Punkte-Linie: GCL Poly Energy und Gamesa gefragt – Macquarie startet Bewertung für SMA-Aktie

Münster – Das internationale Börsenbarometer der Regenerativen Energiewirtschaft RENIXX World ist am Dienstagmorgen über die 400-Punkte-Schwelle gestiegen und kann sich bislang dort halten. Gegen Mittag notiert der Branchen-Aktienindex bei 400,38 Punkte (+0,24 Prozent).

Im Gegensatz zum globalen RENIXX gibt der deutsche DAX nach (-0,8 Prozent, 9.498 Punkte). Mit ifo-Geschäftsklimaindex ist ein weiterer Konjunktur-Indikator nach unten ausgeschlagen. Der ifo-Index hat sich auf 105,7 stärker verschlechtert als von Ökonomen erwartet. Dabei sind die Unternehmen laut ifo-Institut erstmals seit mehr als einem Jahr mehrheitlich pessimistisch bezüglich ihrer Geschäftsaussichten gewesen. Der Eurokurs sinkt um 0,3 Prozent auf 1,099 US-Dollar und der Goldpreis steigt um 0,9 Prozent auf 1.217 US-Dollar je Feinunze.

SMA-Aktie schwach nach Analysten-Urteil

Zu den Gewinnern im RENIXX zählen der chinesische Solarsilizium- und Wafer-Hersteller GCL-Poly Energy (+3,2 Prozent, 0,13 Euro), der spanische Windkraftanlagen-Hersteller Gamesa (+0,8 Prozent, 16,43 Euro) und der chinesische Windturbinen-Produzent Goldwind (+0,7 Prozent, 1,08 Euro). Goldwind hat sich nach Marktuntersuchungen von Bloomberg im Jahr 2015 wohl zum weltweit größten Windturbinen-Hersteller entwickelt. Die Aktie des deutschen Herstellers von Solar-Wechselrichtern SMA gibt um 1,4 Prozent auf 43,63 Euro nach. Die Analysten von Macquarie haben das SMA-Papier in einer Ersteinschätzung mit "underperform" bewertet. Nach Einschätzung der Aktienexperten seien die Marktprognosen für den Geschäftsverlauf 2016 zu optimistisch. RENIXX-Schlusslicht ist die Aktie von Solarcity (-4,8 Prozent, 16,70 Euro).

RWE und E.ON am DAX-Ende

Im DAX geben die Aktien der Versorger RWE (-3,1 Prozent, 10,54 Euro) und E.ON (-2,7 Prozent, 8,70 Euro) zwar kräftig nach, doch damit verlieren die Aktien nur einen Teil der hohen Vortagesgewinne. Gefragt sind hingegen Fresenius (+1,0 Prozent, 58,26 Euro) und Commerzbank (+0,8 Prozent, 7,53 Euro). Alle Kursdaten der genannten Einzelaktien stammen, sofern nicht anders angegeben, von der Börse Stuttgart.

Ölpreis verliert im Tagesverlauf leicht

Nachdem der Ölpreis gestern deutlich zulegen konnte, nimmt er im Tagesverlauf des heutigen Dienstags wieder leicht ab. Zur Mittagszeit notiert der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI bei etwa 33,20 US-Dollar (-0,8 Prozent). Die Nordseesorte Brent verbilligt sich für die gleiche Menge ebenso um 0,5 Prozent auf rund 35,20 US-Dollar. Der Heizölpreis bleibt hingegen nahezu konstant auf seinem Vortageswert von 42 Cent (+1,0 Prozent; inkl. MwSt., bei Abnahme von 3.000 Litern). An den deutschen Tankstellen haben die Preise für Diesel und Super E10 gestern nachgelassen. Der Preis für einen Liter Diesel lag bei durchschnittlich 0,97 Euro (-1,1 Prozent), für den Liter Super E10 bei 1,17 Euro (-1,3 Prozent).

Börsenstrompreise sinken

An der Strombörse sinken die Preise im Day-ahead-Handel für den Liefertermin am morgigen Mittwoch leicht. In Deutschland verbilligt sich der Preis um zwei Prozent und notiert bei 2,4 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Im Marktgebiet Frankreich fällt der Preis auf 2,97 Cent pro kWh (-1,7 Prozent). Der Preis für ein Zertifikat, das zur Emission einer Tonne CO2 in der EU berechtigt, liegt bei 5,19 Euro und ist daher gegenüber dem gestrigen Schlusskurs von 5,39 Euro gesunken (-3,7 Prozent).

Stromerzeugung: Anteil der Erneuerbaren wieder schwächer

Die Stromproduktion aus den erneuerbaren Energiequellen Sonne und Wind hat sich im Vergleich zu Montag am heutigen Dienstag wieder abgeschwächt. Zur Mittagszeit produzieren die Windkraftanlagen Strom mit einer Leistung von 12.100 Megawatt (MW). Die Photovoltaikanlagen steuern eine Leistung von 6.400 MW bei, sodass die beiden regenerativen Energiequellen zusammen auf 18.500 MW kommen. Dies entspricht einem Anteil von gut 27 Prozent des hohen Mittagsbedarfs. Die konventionellen Kraftwerke erzeugen Strom mit einer Leistung von 49.500 MW und decken damit den restlichen Anteil ab. Die Daten der EEX für konventionelle Kraftwerke beziehen sich dabei nur auf Kraftwerke ab einer Größe von 100 MW.

Quelle: IWR Online

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