15.03.2016, 13:27 Uhr

RENIXX verliert: Canadian Solar Schlusslicht vor Goldwind – RWE und E.ON wegen Atomausstieg beim Verfassungsgericht

Münster – Der RENIXX World kann die hohen Gewinne von Montag am Dienstag nicht halten. Bislang fällt der internationale Aktienindex für erneuerbare Energie um 0,9 Prozent auf 431,67 Punkte zurück.

Am Montag hatte der RENIXX noch um 2,3 Prozent kräftig zugelegt. Der DAX sinkt am Dienstag um 0,6 Prozent auf 9.935 Punkte. Heute Abend wird die US-Notenbank Fed ihre weiteren Pläne zur Geldpolitik erläutern, die Bedeutung für die Investoren ist hoch. Am Devisenmarkt gibt der Eurokurs leicht um 0,1 Prozent auf 1,109 Euro nach. Auch der Goldpreis verbilligt sich leicht um 0,1 Prozent auf 1.234 US-Dollar je Feinunze.

Canadian Solar sehr schwach – US-Titel gefragt

Die Aktie des kanadisch-chinesischen Solarmodul-Herstellers Canadian Solar gibt um 5,1 Prozent auf 16,95 Euro nach und ist damit Schlusslicht im RENIXX World. Auf der Verliererliste folgen Goldwind (-3,2 Prozent, 1,10 Euro) und GCL-Poly Energy (-2,2 Prozent, 0,135 Euro). Die Vestas-Aktie verbilligt sich um 1,5 Prozent auf 60,50 Euro. Der dänische Windkraftanlagen-Hersteller hat einen neuen Senior Vice President für die Bereiche Corporate Strategy, M&A sowie Global Intelligence eingestellt. Ab April wir der 39-jährige Rasmus Lundsgaard Nielsen diese Position ausfüllen. Zu den Gewinnern zählen vor allem die US-Aktien von Solarcity (+2,7 Prozent, 21,15 Euro), Sunpower (+1,0 Prozent, 21,18 Euro) und Sunedison (+0,8 Prozent, 1,93 Euro).

RWE und E.ON hoffen auf Verfassungsgericht

Im DAX ist erneut die VW-Aktie (-2,0 Prozent, 113,25 Euro) der größte Verlierer im DAX. Auch die Anteilsscheine der beiden Versorger RWE (-1,8 Prozent, 10,86 Euro) und E.ON (-1,1 Prozent, 8,49 Euro) geben nach. Ab heute verhandelt das Bundesverfassungsgericht über die Rechtmäßigkeit des Atomausstiegs von 2011. Die klagenden Energieversorger sehen in dem Ausstieg eine Enteignung. Falls das Gericht dies auch so sieht, könnten Schadensersatzklagen in Höhe von bis zu 15 Mrd. Euro folgen. Der ehemalige Bundesumweltminister und Co-Vorsitzende der von der Bundesregierung eingesetzte Atomkommission Jürgen Trittin (Grüne) gibt den Klagen der Energiekonzerne jedoch keine Chance.

Ölpreis im Sinkflug

Am heutigen Dienstag sinkt der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI bislang um 3,1 Prozent auf etwa 37,90 US-Dollar. Der Preis für die gleiche Menge der Nordseesorte Brent fällt ebenfalls um 3 Prozent auf rund 38,50 US-Dollar. Damit setzt der Ölpreis den Abwärtstrend vom gestrigen Montag fort. Der Heizölpreis gibt um 1,1 Prozent auf 45,9 Cent pro Liter nach (inkl. MwSt., bei Abnahme von 3.000 Litern). Die Kraftstoffpreise an den deutschen Tankstellen sind am gestrigen Montag gesunken. Durchschnittlich zahlten die Autofahrer 1,02 Euro für einen Liter Diesel (-0,8 Prozent). Der Preis für die gleiche Menge Super E10 lag bei 1,19 Euro (-0,9 Prozent).

Preissenkung an der Strombörse

Die Börsenstrompreise im Day-ahead-Handel für den Liefertermin am morgigen Mittwoch sinken. Für das Marktgebiet Deutschland/Österreich fällt der Preis für eine Kilowattstunde (kWh) um 6,4 Prozent auf 2,54 Cent. In Frankreich gibt der Preis um 3,2 Prozent auf 2,87 Cent pro kWh nach. Der Preis für ein Zertifikat, das zur Emission einer Tonne CO2 in der EU berechtigt, liegt bei 4,80 Euro und ist damit um 1,4 Prozent gegenüber dem gestrigen Schlusskurs gesunken.

Stromerzeugung: Wind- und Solarenergie decken Spitznachfrage zu gut einem Fünftel

Die Stromerzeugung durch Windkraftanlagen in Deutschland erfolgt heute Mittag mit einer Leistung von 7.500 MW. Hinzu kommen die Photovoltaikanlagen, die Strom mit einer Leistung von 6.200 MW beisteuern. Zusammen kommen die beiden regenerativen Energiequellen zur Spitzenlast auf eine Leistung von 13.700 MW und decken den Strombedarf dann zu knapp 21,3 Prozent. Der Rest (50.700 MW) wird überwiegend von den konventionellen Kraftwerken bereitgestellt. Die Daten der EEX für konventionelle Kraftwerke beziehen sich dabei nur auf Kraftwerke ab einer Größe von 100 MW.

Quelle: IWR Online

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