18.03.2016, 13:24 Uhr

RENIXX fester am "Hexensabbat": China Longyuan und Green Plains an der Spitze – Nordex-Aktie schwächelt – RWE grundlos gefragt?

Münster – Der RENIXX World, weltweiter Börsen-Leitindex für erneuerbare Energien, verbessert sich am Freitagvormittag bislang um 0,9 Prozent auf 436,38 Punkte. Unter anderem kann der Branchen-Aktienindex weiter von den wieder ansteigenden Ölpreisen profitieren.

Auch der DAX legt leicht um 0,2 Prozent auf 9.915 Punkte zu. Die Börsianer machen sich am heutigen Freitag, dem dritten Freitag im März, dennoch auch auf unerklärbare Kursbewegungen gefasst. Am sogenannten „Hexensabbat“, dem großen Verfallstag, werden zahlreiche Terminkontrakte fällig. Das kann zu unvorhersehbaren Kursschwankungen führen. Der Eurokurs gibt um 0,4 Prozent auf 1,128 US-Dollar nach. Auch der Goldpreis sinkt um 0,7 Prozent auf 1.251 US-Dollar je Feinunze.

China Longyuan top im RENIXX

Größter Gewinner im regenerativen Aktienindex ist die Aktie des auf Windenergie konzentrierten chinesischen Versorgers China Longyuan (+6,1 Prozent, 0,596 Euro). Gefragt sind zudem die Titel des US-Bioethanol-Produzenten Green Plains (+5,6 Prozent, 13,91 Euro) sowie weitere Branchenunternehmen aus China. Am indexende landet das Papier des kanadisch-chinesischen Solarmodul-Herstellers Canadian Solar (-1,1 Prozent, 18,48 Euro). auch die Nordex-Aktie (-1,1 Prozent, 26,48 Euro) gibt nach.

RWE-Aktie mit Gewinnsprung

Im DAX stellt sich der größte Kursgewinn für das Papier des Essener Energieversorgers RWE ein (+3,8 Prozent, 11,11 Euro). Neue Nachrichten des Unternehmens oder Analystenkommentare liegen nicht vor. Auf der Gewinnerliste folgen Deutsche Bank (+2,0 Prozent, 17,24 Euro) und Commerzbank (+2,0 Prozent, 17,24 Euro). Unter Druck steht hingegen die Aktie der Deutschen Börse (-1,5 Prozent, 73,39 Euro). Offenbar wirbt das Unternehmen mit Garantien für den Finanzplatz Frankfurt beim Land Hessen um die Zustimmung zur geplanten Fusion mit der Londoner Börse. Dem Deal müssen neben den Aktionären noch zahlreiche Behörden zustimmen. Alle Kursdaten der genannten Einzelaktien stammen, sofern nicht anders angegeben, von der Börse Stuttgart.

Ölpreis klettert weiter

Am heutigen Freitag steigen die Ölpreise weiter an. Ein Fass der US-Sorte WTI verteuert sich um knapp 1,2 Prozent auf rund 42,20 US-Dollar. Der Peis für die gleiche Menge der Nordseesorte Brent klettert um gut 1,5 Prozent auf etwa 42,10 US-Dollar. Der Heizölpreis steigt um ca. 0,6 Prozent auf 46,9 Cent pro Liter (inkl. MwSt., bei Abnahme von 3.000 Litern). Die Kraftstoffpreise an den deutschen Tankstellen sind am gestrigen Donnerstag gesunken. Durchschnittlich zahlten die Autofahrer 1,01 Euro für einen Liter Diesel (-0,5 Prozent). Der Preis für die gleiche Menge Super E10 lag bei 1,184 Euro (-0,3 Prozent).

Börsen-Strompreise sinken

Die Börsenstrompreise im Day-ahead-Handel für den Liefertermin am morgigen Samstag sind heute in den Märkten Deutschland und Frankreich gesunken. Für das Marktgebiet Deutschland/Österreich liegt der Preis für eine Kilowattstunde (kWh) nun bei 2,46 Cent (-2,7 Prozent). In Frankreich liegt der Preis für eine Kilowattstunde (kWh) bei 2,73 Cent (-12,9 Prozent). Der Preis für ein Zertifikat, das zur Emission einer Tonne CO2 in der EU berechtigt, liegt bei 5,00 Euro und hat sich damit gegenüber dem Schlusskurs des Vortags nicht verändert.

Strom: Spitzenbedarf zu gut 32 Prozent durch erneuerbare Energien gedeckt

Die Stromerzeugung aus den Photovoltaikanlagen in Deutschland erfolgt heute am Mittag voraussichtlich mit einer Leistung von 16.600 MW. Hinzu kommen die Windkraftanlagen, die Strom mit einer Leistung von 5.200 MW erzeugen. Gemeinsam kommen die beiden regenerativen Energiequellen zur Spitzenlastzeit damit auf21.800 MW und decken den Strombedarf so zu gut 32 Prozent ab. Konventionelle Kraftwerke stellen überwiegend den Rest von 46.100 MW bereit. Die Daten der EEX für konventionelle Kraftwerke beziehen sich dabei nur auf Kraftwerke ab einer Größe von 100 MW.

Quelle: IWR Online

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