29.03.2016, 12:32 Uhr

Rekord: Direktvermarktung von Regenerativ-Strom steigt weiter

Leipzig – Die Direktvermarktung von Strom aus regenerativen Energien wie Wind-, Solar- oder Bioenergie wird für immer mehr Anlagenbetreiber attraktiv. Die für den Monat März 2016 zur Direktvermarktung angemeldete installierte Leistung ist erneut auf einen neuen Rekordwert angestiegen.

Wie der Direktvermarktungs-Dienstleister Energy2market aus Leipzig unter Berufung von Daten der Übertragungsnetzbetreiber mitteilt, sind im März 2016 insgesamt 54.620 Megawatt (MW) Leistung aus erneuerbaren Energien zur Direktvermarktung angemeldet, so viel wie noch nie zuvor.

Angemeldete Leistung zur Direktvermarktung auf Rekordhoch

Allerdings ist dabei der Zuwachs im Vergleich zum Vormonat leicht auf 750 MW zurückgegangen. Wie schon in den Monaten zuvor sei der größte Zuwachs bei der Windenergie an Land zu finden. Hier wurden für März rund 37.790 MW installierter Leistung zur Direktvermarktung angemeldet. Das bedeutet ein Plus gegenüber Februar von etwa 410 MW.

Den zweitgrößten Anstieg kann im März die Solarenergie mit gut 170 MW für sich verzeichnen. Sie kann ihren Zuwachs gegenüber Februar mehr als verdreifachen und liegt nun bei etwa 7.340 MW angemeldeter installierter Leistung. Bei der Windenergie auf Offshore-Anlagen sei der Zuwachs im März nicht mehr ganz so groß wie im Monat zuvor. Sie hat sich laut Energy2market um 120 MW auf rund 3.670 MW gesteigert. Angestiegen ist auch die Wasserkraft (März: rund 690 MW), sowie die Bioenergie (rund 4.850 MW). Sogar für die Geothermie ist die angemeldete installierte Leistung im März auf etwa 30 MW angestiegen. Einen kleinen Rückgang habe es lediglich bei der Energie aus Deponie-, Klär- und Grubengasen gegeben (rund 250 MW).

Zusatzerlöse durch Direktvermarktung möglich

Die Direktvermarktung von Strom aus erneuerbaren Energien im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) ist insbesondere in den letzten Jahren zu einem bedeutenden Bestandteil geworden. Bis dahin wurde der Strom Erneuerbare-Energie-Anlage an den zuständigen regionalen Netzbetreiber zu festen Einspeisetarifen verkauft. Betreiber von Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energie können ihren Strom seit 2012 über das sogenannte Marktprämienmodell direktvermarkten. Die finanziellen Unterschiede zwischen dem an der Börse erzielten Strompreis und der vorherigen festen EEG-Einspeisevergütung gleicht die Marktprämie aus. Die Höhe des durchschnittlichen monatlichen Marktpreises an der Strombörse zuzüglich der Marktprämie entspricht dabei exakt der Höhe der EEG-Vergütung vor der Direktvermarktung. Falls der Betreiber seinen Grünstrom an der Strombörse zu Spitzenpreisen, also oberhalb des durchschnittlichen monatlichen Marktpreises verkauft, entstehen Zusatzerlöse gegenüber dem EEG-Vergütungsmodell. Ein Wechsel in die Direktvermarktung muss im Vorfeld beim Netzbetreiber angezeigt werden. Größere Anlagen sind zudem zur Direktvermarktung verpflichtet.

Quelle: IWR Online

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