29.07.2016, 11:17 Uhr

Erste Turbine im Offshore-Windpark Sandbank errichtet

Hamburg/München - Vattenfall und die Stadtwerke München haben jetzt die erste Windenergieanlage des Offshore-Windparks Sandbank errichtet. Weitere 71 Anlagen der Firma Siemens sollen in den kommenden Monaten folgen, damit der Windpark Anfang 2017 planmäßig in Betrieb gehen kann.

Die mit dem Namen "SB 69 A" bezeichnete Anlage, die nun errichtet wurde, ist ein Exemplar des Typs Siemens "SWT- 4.0 130". Nach Errichtung aller 72 Anlagen mit zusammen 288 Megawatt (MW) Leistung und der Inbetriebnahme kann der Windpark 90 Kilometer vor Sylt rechnerisch den Bedarf von 400.000 deutschen Haushalten decken.

Zeitvorteil durch modifizierten Schiffstyp für die Inbetriebnahme

Die Montage der Türme auf die Fundamente sowie die Installation von Gondel und Rotorblättern übernimmt das Errichterschiff "MPI Adventure", teilten die Projektpartner mit. Während der Inbetriebnahme der Windenergieanlagen kommt dann das kombinierte Hotel- und Transferschiff "Acergy Viking" zum Einsatz. Durch die Nutzung dieses modifizierten Schiffstyps erwarten Vattenfall und die Stadtwerke München einen deutlichen Zeitvorteil gegenüber den ursprünglichen Planungen im Umfang von rund drei Monaten. Das Schiff verfügt über ein spezielles Gangway-System, von dem aus die Inbetriebnahme-Teams direkt auf die Windturbinen übersteigen können. Das System gleicht die durch Wellen verursachten Schiffsbewegungen derart aus, dass die Überstiege besonders sicher und effizient sein sollen. Durch das neue Konzept kann im 24-Stunden-Betrieb gearbeitet werden. Es wird im Projekt Sandbank erstmals planmäßig in der deutschen Nordsee eingesetzt.

Anlagenerrichtung beginnt "etwas früher"

Hergen Stolle, zuständiger Teilprojektleiter für die Windenergieanlagen bei Vattenfall, kommentierte: "Wir freuen uns sehr, dass wir bereits etwas früher mit der Errichtung der Windenergieanlagen beginnen können als ursprünglich geplant. Wir profitieren jetzt von der guten Vorarbeit unserer Kollegen, die für die Fundamente, die Innerparkverkabelung und das Umspannwerk zuständig sind. Es zeigt darüber hinaus, dass die Zusammenarbeit zwischen allen Projektpartnern insgesamt sehr gut funktioniert."

Christian Vogt, Leiter des Beteiligungsmanagements bei den Stadtwerken München: "Mit Sandbank nimmt ein weiteres Projekt unserer Ausbauoffensive erneuerbare Energien konkrete Gestalt an. Mit dieser wollen wir bis 2025 so viel Ökostrom erzeugen, wie ganz München verbraucht. Sandbank wird uns hierbei ein erhebliches Stück weiter voranbringen. Ich freue mich sehr, dass die Arbeiten bisher so gut und problemlos von statten gehen und danke allen, die mit ihrem Engagement zum Erfolg dieses doch sehr komplexen Projekts beitragen."

Aktueller Sachstand des Projekts Sandbank

Im April 2016 erfolgte die Installation des Offshore-Umspannwerks auf der Sandbank-Seebaustelle vor der Nordsee-Insel Sylt. Zudem ist die so genannte Innerparkverkabelung fertig gestellt, die Produktion der Maschinenhäuser, Naben und Rotorblätter für die Windenergieanlagen ist in vollem Gange. Bereits Mitte Februar 2016 konnte die Installation aller 72 Fundamente für die Windenergieanlagen erfolgreich abgeschlossen werden. Das Investitionsvolumen für den Offshore-Windpark Sandbank beläuft sich auf rund 1,2 Milliarden Euro. An der für die Umsetzung des Projekts gegründeten Sandbank Offshore Wind GmbH hält Vattenfall 51 Prozent, die Stadtwerke München halten 49 Prozent der Anteile. Sandbank ist bereits das zweite gemeinsame Offshore-Windprojekt der beiden Partner und entsteht in unmittelbarer Nachbarschaft des Offshore-Windparks DanTysk (288 MW), der Anfang 2015 in Betrieb gegangen ist.

Quelle: IWR Online

© IWR, 2016