15.11.2016, 10:20 Uhr

Bundesländer und DWD erforschen Klimawandel

Mainz – Der Klimawandel hat schon heute spürbare Auswirkungen auf die Wetterereignisse in Deutschland. Mehrere süddeutsche Bundesländer erstellen gemeinsam mit dem Deutschen Wetterdienst (DWD) einen Zustandsbericht. Zahlreiche Wetterextreme der letzten Jahre sind in Zukunft häufiger zu erwarten – die Länder treffen entsprechende Vorkehrungen.

Bereits seit 1999 forschen die Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern und Rheinland-Pfalz sowie der Deutschen Wetterdienst (DWD) gemeinsam an den Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserwirtschaft in Süddeutschland. Nun wurde der jüngste Klimamonitoringbericht 2016 veröffentlicht.

Klimawandel schreitet in Süddeutschland voran

Aus dem Bericht geht klar hervor, dass der Klimawandel nachweislich in Süddeutschland voranschreitet, wie der Baden-Württembergische Umweltminister Franz Untersteller, die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf, die Rheinland-Pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken sowie der DWD-Vizepräsident Dr. Paul Becker betonen. Die Wettereignisse der vergangenen Jahre passen demnach gut in das erwartete Bild zukünftig häufiger auftretender Extreme.

Trockensommer, Starkregen und Hochwasser

Insgesamt war es in Süddeutschland in den vergangenen Jahren viel zu warm, extreme Wetterereignisse sind die Folge. Von 1931 bis 2015 ist die Durchschnittstemperatur in Süddeutschland bereits um rd. 1,3 Grad Celsius gestiegen. Diese Klimaveränderungen beeinflussen auch den regionalen Wasserkreislauf: Im Winterhalbjahr kommt es zu mehr Niederschlägen, die zu steigenden Hochwasserabflüssen führen. Daneben sind die Sommermonate von steigenden Temperaturen und Trockenperioden gekennzeichnet. Es kommt verstärkt zu Niedrigwasserperioden in Oberflächengewässern, viele Messstellen zeigen sinkende Grundwasserstände und geringere Quellschüttungen.

„Der Bericht zeigt, dass die extremen Wetterlagen das Gesamtbild der letzten fünf Jahre prägten. Dies wird nicht zuletzt durch das sogenannte Jahrhunderthochwasser 2013, den extremen Trockensommer 2015 und die Starkregenereignisse 2016 mehr als deutlich“, resümiert die die Rheinland-Pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken.

Rheinland-Pfalz reagiert mit Vorsorgemaßnahmen

Länder und Kommunen reagieren bereits mit Vorsorgemaßnahmen auf die zu erwartenden Wetterereignisse in der Zukunft. „Durch die Planung und den Bau der Reserveräume am Oberrhein berücksichtigen wir höhere Hochwasserabflüsse, die durch die Klimaänderungen zu erwarten sind“, betont Höfken. Zudem werden von den an allen Flüssen vorhandenen Hochwasserpartnerschaften Klimaanpassungsmaßnahmen entwickelt.

Quelle: IWR Online

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