10.03.2017, 08:06 Uhr

Capital Stage drängt Anleger aus der Chorus Clean Energy

Hamburg – Der Solar- und Windparkbetreiber Capital Stage hat seinen Anteil an der Chorus Clean Energy AG bereits auf über 95 Prozent gesteigert. Doch das reicht den Managern von Capital Stage nicht.

Das Aktienrecht ermöglicht es, ein Squeeze-Out-Verlangen stellen zu können, wenn die Schwelle von 95 Prozent überschritten worden ist. Damit sollen die übrigen Aktionäre der Chorus gegen eine „angemessene“ Barabfindung zur Übertragung der Aktien gedrängt werden. Analysten begrüßen die Entscheidung von Capaital Stage.

Capital Stage drängt verbliebene Chorus-Aktionäre zur Aktienübertragung

Capital Stage hat das Verlangen bei Chorus eingereicht, auf der ordentlichen Hauptversammlung von Chorus über die Übertragung der Aktien der Minderheitsaktionäre auf die Capital Stage AG gegen Gewährung einer angemessenen Barabfindung beschließen zu lassen. Damit hat Capital Stage offiziell das Verfahren zum Squeeze-Out eingeleitet. Es zielt darauf ab, dass die ordentliche Hauptversammlung von Chorus die Übertragung der Aktien der restlichen Aktionäre beschließt. „Mit dem Squeeze-Out-Verfahren können wir die verbliebenen Anteile an Chorus zu einem fairen Kurs für alle Beteiligten erwerben und die entsprechende Beschlussfassung in die Tagesordnung zur ordentlichen Hauptversammlung der Chorus aufnehmen“, kommentiert Dr. Christoph Husmann, CFO der Capital Stage die Entscheidung. Capital Stage verfolgt nach eigenen Angaben einen profitablen Wachstumskurs und zählt sich zu einem der größten unabhängigen Stromerzeuger aus erneuerbaren Energien in Europa.

Squeeze-Out-Verfahren vernünftig - Analysten „überwiegend positiv“ gestimmt

Analysten begrüßen diese Entscheidung. Warburg Research hat die Kaufempfehlung für die Aktie von Capital Stage mit einem Kursziel von 8,50 Euro bestätigt (Analyse vom 09.03.2017). Die Zwangsabfindung der verbliebenen Minderheitsaktionäre der übernommenen Chorus Clean Energy sei vernünftig, heißt es. Auch die Analysten von Berenberg Equity Research haben die Empfehlung "kaufen" abgegeben (Analyse vom 08.03.2017). Das Kursziel sehe man bei 8,00 Euro. Nach Angaben von Capital Stage wird die Aktie derzeit von acht Research-Häusern begleitet. Die Einschätzung der Analysten sei „überwiegend positiv“. Die Aktie gibt im Börsenhandel am Donnerstag um 0,4 Prozent auf 6,25 Euro nach (Börse Stuttgart).

Neue Solarparks in Süditalien erworben

Auch in Sachen Portfolio-Ausbau kommt das Unternehmen aus Hamburg voran: Capital Stage hat fünf Solarparks in der italienischen Region Apulien mit einer Gesamterzeugungsleistung von knapp 5,0 Megawatt (MW) erworben. Die Anlagen sind seit den Jahren 2010 und 2011 am Netz. Das Gesamtinvestitionsvolumen inklusive der übernommenen projektbezogenen Fremdfinanzierung beträgt rund 19,5 Mio. Euro. Durch diesen jüngsten Ankauf baut die Capital-Stage-Gruppe die Gesamterzeugungsleistung ihrer Solarparks in Italien auf rund 160 MW aus. Insgesamt werden von der Unternehmensgruppe 160 Solar- und 44 Windparks betrieben, die über eine Gesamtkapazität in Höhe von mehr als 1.200 MW verfügen.

Quelle: IWR Online

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