30.01.2019, 16:31 Uhr

Vattenfall und Cementa planen CO2-freie Zementherstellung

Cementa Werk auf Gotland
© Vattenfall

Stockholm - Die Zementherstellung ist ein material- und vor allem energieintensiver Prozess. Vattenfall und der Zementhersteller Cementa prüfen eine strombasierte Herstellung auf der Basis von fossilfreiem Strom.

Das Ziel des Projekts "CemZero" ist es, eine elektrifizierte Zementproduktion mit Hilfe fossilfreier Elektrizität aufzubauen, die aus dem schwedischen Energiesystem stammt. Die Ergebnisse einer Studie liegen nun vor.

Studie gibt grünes Licht für weitere Untersuchungen

Im Rahmen der Studie "CemZero", die von den Unternehmen Vattenfall und Cementa unter Co-Finanzierung der schwedischen Energieagentur erstellt wurde, wird untersucht, wie fossilfreie Elektrizität die für die Zementherstellung nötige Wärme (1.450 Grad Celsius) anstelle von konventionellen Brennstoffen liefern kann. „Um drastische Emissionsreduktionen bei der Zementherstellung zu erzielen, benötigen wir fortschrittliche Technologien. Mit dem Projekt CemZero beschreiten wir hier einen interessanten Pfad, den wir jetzt gerne weitergehen“, sagt Cementa CEO Magnus Ohlsson. Die erste Studie gibt nun grünes Licht für weitere Untersuchungen, wie eine Pilotanlage zur strombasierten Zementherstellung konkret umgesetzt werden könnte. Durch eine vollständige technische Umstellung können die gesamten CO2-Emissionen Schwedens bis 2030 um fünf Prozent sinken.

Erhitzung der Rohstoffe mit Strom ist grundsätzlich machbar

Die Studie kommt zum Ergebnis, dass das Erhitzen der Rohstoffe mit Hilfe von Elektrizität im Zuge der Zementproduktion technisch grundsätzlich machbar ist. Es konnte unter anderem gezeigt werden, dass sich sogenannter Zementklinker komplett mittels Plasmatechnologie herstellen lässt. Das Verfahren soll nun in größerem Maßstab weiter erprobt werden. Die „elektrische“ Lösung ist wettbewerbsfähig im Vergleich zu alternativen Verfahren, die ebenfalls die drastische Emissionsreduktion zum Ziel haben, so Vattenfall. Der Studie zufolge würden sich die Herstellungskosten für Zement zwar in etwa verdoppeln. Dennoch würden sich die Gesamtkosten für fertige Gebäude oder andere Infrastruktur lediglich um wenige Prozent erhöhen.

Cementa hat ehrgeizige Klimaschutzziele - Vattenfall

Cementa hat das Ziel, bis 2030 die CO2-Emissionen bei der Herstellung seiner Zementprodukte auf null zu senken. Hierfür braucht es den Einsatz neuer Technologie. Für Vattenfall ist dieses Industrieprojekt ein wesentlicher Teil der Strategie, seinen Kunden innerhalb einer Generation ein Leben ohne fossile Brennstoffe zu ermöglichen. Beide wollen die Zusammenarbeit 2019 fortsetzen. In einer weitergehenden Studie sollen nun die Voraussetzungen für den Bau einer Pilotanlage definiert werden. Gute Aussichten für den Cementa-Produktionsstandort hat die Insel Gotland. Simulationen hätten gezeigt, dass die Elektrifizierung dieses Standortes sehr gut im Einklang stünde mit dem weiteren Ausbau der Windenergie auf Gotland.

Quelle: IWR Online

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