12.11.2019, 16:00 Uhr

EEG-Kontostand geht im Oktober 2019 weiter zurück


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Münster - Auf dem EEG-Umlagekonto für den Ökostrom ist der Milliarden-Überschuss im Oktober 2019 weiter gesunken. Der Finanzsaldo der Stromkunden liegt zwar weiterhin deutlich im Plus, fällt im Jahresvergleich aber deutlich niedriger aus.

Die Monatsbilanz für das EEG-Umlagekonto der vier Übertragungsnetzbetreiber nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) mit Stand vom 31.10.2019 liegt vor: Wie bereits in den vorangegangenen Monaten seit April 2019 waren die monatlichen Ausgaben höher als die Einnahmen, so dass der Kontostand im Oktober 2019 weiter zurückgegangen ist. Auf dem Konto befindet sich Ende Oktober allerdings weiter ein Guthaben bzw. ein Polster von über 1,7 Milliarden Euro (Mrd. Euro).

Kontostand geht im Oktober 2019 um 450 Mio. Euro zurück

Im Oktober 2019 lagen die Ausgaben im EEG-Konto um etwa 450 Millionen Euro (Mio. Euro) über den Einnahmen. Damit setzt sich der seit April 2019 zu beobachtende Trend eines rückläufigen Kontostandes fort. Die Monatseinnahmen fallen im Oktober 2019 mit rd. 1,95 Milliarden Euro (Mrd. Euro) etwas niedriger aus als im September (Sep 2019: rd. 2,03 Mrd. Euro). Auch die Ausgaben lagen im Oktober 2019 mit 2,4 Mrd. Euro unter dem Wert des Vormonats (Sep 2019: 2,76 Mrd. Euro).

Zu den Ausgaben zählen vor allem die Vergütungs-Zahlungen an die Betreiber von EEG-Erzeugungsanlagen. In die Einnahmen-Kategorie des EEG-Umlagekontos fallen insbesondere die Einzahlungen der EEG-Umlage durch die Stromkunden sowie die Vermarktungserlöse des EEG-Stroms an der Strombörse.

Verglichen mit den Vorjahren ist der zu beobachtende Mittelabfluss auf dem EEG-Konto für einen Oktobermonat eher ungewöhnlich. Bisher war ab Oktober in den letzten Jahren im Zuge einer jahreszeitbedingt rückläufigen Stromproduktion aus PV-Anlagen bis März ein Anstieg des EEG-Kontostandes zu beobachten.

EEG-Kontostand deutlich unter Vorjahresniveau

Mit insgesamt über 1,7 Mrd. Euro ist das EEG-Konto Ende Oktober 2019 trotz des Rückgangs im Oktober und den vorangegangenen Monaten weiterhin gut gefüllt. Gegenüber dem Vorjahr 2018 fällt das Gesamtguthaben Ende Oktober 2019 allerdings um rd. 2 Mrd. Euro niedriger aus (Kontostand Oktober 2018: 3,7 Mrd. Euro).

Über die EEG-Umlage

Die Ökostromerzeugung auf der Grundlage des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) wird nicht aus Steuermitteln finanziert. Die Netzbetreiber führen ein EEG-Konto mit Einnahmen (u.a. EEG-Umlage und Erlöse aus EEG-Strom Vermarktung) und Ausgaben (u.a. Vergütungszahlungen, Kosten für IT etc.). Der EEG-Ökostrom wird an der Börse zwangsvermarktet. Dabei darf der EEG-Ökostrom paradoxerweise nicht als Ökostrom bzw. grüner Strom gehandelt bzw. verkauft werden, sondern nur als unspezifischer "Graustrom". Der im Oktober 2019 offiziell für 2020 bekannt gegebene EEG-Umlagesatz liegt bei 6,756 ct/kWh. Im Vergleich zu 2019 ist das ein Anstieg um knapp 6 Prozent (2018: 6,405 ct/kWh).

Quelle: IWR Online

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