14.09.2022, 11:42 Uhr

Fraunhofer Institute erhalten 80 Mio. Euro für Produktion von Brennstoffzellen


© BMDV

Berlin - Das wachsende Verkehrsvolumen im Straßengüterverkehr führt trotz Fortschritten bei Verbrauch und Abgastechnik noch immer zu einem Anstieg der CO2-Emissionen. Der Bedarf, Alternativen zu fossilen Energieträgern zu entwickeln, ist daher auch im Schwerlastverkehr groß. Ein neues Projekt verschiedener Fraunhofer-Institute soll das beschleunigen.

Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) fördert im Rahmen des Zukunftsfonds Automobilindustrie auch den Hochlauf der Brennstoffzellenproduktion für den Schwerlastverkehr in Deutschland. Bundesminister Dr. Volker Wissing hat in Berlin jetzt einem Zusammenschluss aus 19 Fraunhofer Instituten einen Förderbescheid für das Projekt „H2GO - Nationaler Aktionsplan Brennstoffzellen-Produktion“ übergeben.

Brennstoffzellenproduktion soll zentrales Kompetenzfeld des Standorts Deutschland werden

19 Fraunhofer Institute in insgesamt 9 Bundesländern bündeln im Rahmen des Projektes H2Go ihr Know-how und ihre Kompetenzen. Das mit 80 Millionen Euro geförderte Vorhaben soll einen entscheidenden Beitrag leisten, Brennstoffzellen wirtschaftlich und in industrieller Serie zu produzieren. Das wäre nicht nur klimapolitisch ein wichtiger Schritt, sondern könnte dazu beitragen, die Brennstoffzellenproduktion zu einem zentralen Kompetenzfeld des Standorts Deutschland bzw. Europa auszubauen.

Dabei wollen die Fraunhofer-Institute gemeinsam mit lokalen Netzwerken neue Fertigungslösungen in regionalen Technologiehubs entwickeln. H2GO richtet sich insbesondere an kleine und mittelständische Unternehmen, die die gesamte Wertschöpfungskette der Brennstoffzellen-Produktion abbilden - von der Fertigungstechnologie über den Maschinen- und Anlagenbau bis hin zur fahrzeugseitigen Anwendung im Schwerlastverkehr.

Mit einer übergeordneten „Virtuellen Referenzfabrik“ sollen allen beteiligten Partnern die digitalen Abbilder der entwickelten Produktionslösungen zur Verfügung gestellt werden. Damit wird eine virtuelle Referenzarchitektur für die Brennstoffzellen-Produktion geschaffen. Das soll die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Industrie stärken und einen Beitrag dazu leisten, die Kosten für Wasserstofffahrzeuge im Schwerlastverkehr deutlich zu reduzieren.

„Die Allianz mit der Fraunhofer-Gesellschaft hebt die Entwicklung der Brennstoffzellenproduktion auf ein neues Level. Mit unserer Förderung wollen wir dabei helfen, aus der erfolgreichen Forschung und Entwicklung marktfähige Produkte im Bereich der Brennstoffzellentechnologie zu generieren – und das möglichst im industriellen Maßstab“, so Wissing.

„Damit sich Wasserstoff als Energieträger flächendeckend durchsetzen kann, gilt es ihn zu marktwirtschaftlichen Preisen, in ausreichender Menge und klimaneutral herzustellen und mit hoher CO2-Minderungsquote zu verwenden. Im Schwerlastverkehr sind dafür insbesondere kostengünstige, robuste Technologien zur wirtschaftlichen Produktion von Brennstoffzellen erforderlich, so Prof. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft.

Über den Zukunftsfonds Automobilindustrie

Der Zukunftsfonds Automobilindustrie wurde 2020 im Rahmen der Aktion Mobilität der Bundesregierung eingesetzt, um die Transformation der Automobilindustrie hin zu nachhaltiger und digitaler Mobilität zu begleiten. Insgesamt stehen in diesem Rahmen eine Milliarde Euro bis 2025 für die Digitalisierung der Automobilindustrie, die Stärkung nachhaltiger Wertschöpfungsketten der Mobilität der Zukunft sowie Transformationshubs zur Verfügung.

Quelle: IWR Online

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