20.09.2022, 17:39 Uhr

Alpha ventus: Deutsche Windtechnik steigert technische Verfügbarkeit der Adwen-Turbinen drastisch


© Deutsche Windtechnik AG

Bremen – Die Deutsche Windtechnik hat die sechs Adwen-Turbinen im Offshore-Windpark (OWP) alpha ventus seit Anfang 2020 im Service. Der unabhängige Servicedienstleister konnte mit den eingeleiteten Maßnahmen die technische Verfügbarkeit der Offshore Windkraftanlagen mittlerweile mehr als verdoppeln.

Der Bau der sechs Offshore Windturbinen von Adwen im Offhore Windpark alpha ventus im Jahr 2009/2020 fällt in die Pionierzeit der Offshore Windenergie in Deutschland. Nach einem Gondelabsturz und längeren Stillstandzeiten hat die Deutsche Windtechnik die Turbinen mit einem Servicekonzept ertüchtigt. Das Ergebnis ist beeindruckend.

Deutsche Windtechnik verdoppelt Verfügbarkeit der Adwen Offshore-Turbinen

Als die Deutsche Windtechnik im Jahr 2020 die sechs Aden Offshore-Windraftanlagen in die Service-Obhut übernommen hatte, da lag die technische Verfügbarkeit bei zunächst nur noch 42 Prozent. Nachdem 2020/2021 die Verfügbarkeit schon auf 77 Prozent gesteigert werden konnte, klettert der Wert bei anhaltender positiver Tendenz für das laufende Jahr 2022 auf aktuell 94 Prozent.

Wegbereitend für dieses starke Ergebnis war laut Deutscher Windtechnik ein nahezu konstant hoher Anteil an Remote-Entstörungen in Höhe von etwa 50 Prozent sowie ein in enger Zusammenarbeit mit dem Betreiber DOTI (Deutsche Offshore-Testfeld und Infrastruktur GmbH & Co. KG) und dem Betriebsführer Omexom Renewable Energies Offshore GmbH erarbeitetes und umgesetztes Maßnahmenpaket für die schrittweise Optimierung des Anlagenbetriebs.

Einsatztage für Offshore-Wartungsarbeiten halbiert

„Die Deutsche Windtechnik hat als ISP wertvolle Verbesserungen eingebracht und proaktiv zur deutlichen Steigerung der Verfügbarkeiten beigetragen“, zieht Dirk Warnecke, Geschäftsführer der Betreibergesellschaft Deutsche Offshore-Testfeld und Infrastruktur GmbH & Co. KG (DOTI), Bilanz.

Insbesondere gelang es, durch eine frühzeitige und transparente Planung der Wartungs- und Serviceeinsätze sowie die Zusammenlegung verschiedener Serviceteams und -kompetenzen, die Einsatztage für Wartungsarbeiten von ursprünglich acht bis zehn in 2020 auf vier bis fünf Tage in 2022 zu halbieren. Darüber hinaus wurde das Sicherheitskonzept überarbeitet und die Ersatzteilbevorratung erweitert.

Jens Landwehr, Geschäftsführer der Offshore-Einheit der Deutschen Windtechnik, sieht aber noch weiteres Potenzial: „Wichtig ist nun, dran zu bleiben und weitere Optimierungs-Möglichkeiten zum Beispiel im Ersatzteilmanagement, das Eliminieren weiterer Redundanzen, sowie der Entwicklung weiterer verfügbarkeitssteigernder Retrofits umzusetzen. So können die Maschinen, die ja immerhin Baujahr 2010 mitbringen, durchaus einen wirtschaftlichen Beitrag zur Energiewende leisten wie man sieht.“

Individuelles Schulungskonzept für Adwen-Turbinen entwickelt

Um auch in Zukunft die Qualität für den Adwen-Turbinenservice auf hohem Niveau sicher zu stellen, bildet die Deutsche Windtechnik ihre Techniker für die Einsätze selbst aus: Mitarbeitende mit langjährigen Erfahrungen in allen operativen Bereichen der Adwen-Technologie geben ihr technisches Verständnis zum Beispiel in Form von exklusiven Live-Coachings an Techniker auf den Windenergieanlagen weiter. Weiterer Bestandteil sind Spezial-Schulungen an einzelnen Adwen-Komponenten. So können die hohen Qualitätsstandards eingehalten werden.

Über den Offshore Windpark alpha ventus

Das Pionierprojekt alpha ventus wurde von der Deutsche Offshore-Testfeld und Infrastruktur GmbH & Co. KG (DOTI) und der Stiftung Offshore Windenergie umgesetzt. Das Betreiberkonsortium DOTI wurde 2006 von den drei Energieversorgern EWE, Eon und Vattenfall gründet. Ab Herbst 2008 erfolgten die ersten Vorbereitungen, gebaut wurde der Offshore-Windpark alpha ventus bis November 2009. Anschließend wurden die 12 Windkraftanlagen der Hersteller Adwen (vorher AREVA) und Senvion (vorher REpower) mit einer Leistung von jeweils 5 MW errichtet, die Inbetriebnahme der kumulierten installierte Park-Gesamtleistung von 60 MW erfolgte sukzessive bis 2010.

Im Jahr 2010 begann mit der Einweihung des Offshore Windparks alpha ventus die Nutzung und der Ausbau der Offshore Windenergie in Deutschland. Aktuell sind in Deutschland Offshore Windkraftanlagen mit einer Leistung von rd. 7.900 MW (Daten: August 2022, Stand: 20.09.2022) in Betrieb.

Quelle: IWR Online

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