26.01.2023, 12:18 Uhr

RWE übertrifft Prognose für das Geschäftsjahr 2022 deutlich - Aktie verliert


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Essen - RWE hat die vorläufigen Geschäftszahlen für das Jahr 2022 vorgelegt. Insgesamt blickt der Energiekonzern auf ein ereignisreiches Geschäftsjahr 2022 zurück, das mit einem sehr guten Ergebnis abgeschlossen werden konnte.

Nach den heute (26.01.2023) veröffentlichten vorläufigen Geschäftszahlen liegt das Konzernergebnis von RWE für das Geschäftsjahr 2022 deutlich über dem Vorjahresniveau. Dabei wurde die Prognose für das Geschäftsjahr 2022 insbesondere durch die Ergebnisbeiträge der Segmente Wasser/Biomasse/Gas und Energiehandel übertroffen. Deutlich zum Ergebnisanstieg beigetragen hat der Ausbau erneuerbarer Energien, den RWE weiter fortsetzt. Auf der Agenda steht dabei auch die Realisierung eines großen Solarportfolios in Griechenland.

Prognose 2022 durch Segmente Wasser/Biomasse/Gas und Energiehandel übertroffen

RWE weist für das Jahr 2022 nach den vorläufigen Zahlen ein bereinigtes EBITDA (bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) von 6,31 Mrd. Euro aus, das deutlich über dem oberen Ende der prognostizierten Bandbreite von 5,0 bis 5,5 Mrd. Euro liegt. Gegenüber dem Vorjahr 2021 fällt das Konzern EBITDA somit um 73 Prozent höher aus (2021: 3,65 Mrd. Euro).

Der bereinigte Gewinn (EBITDA) im Kerngeschäft (Windenergie, Solar, Wasserkraft, Bioenergie, Gas und Handel) erreichte 5,56 Mrd. Euro. Verglichen mit dem Vorjahr entspricht das in etwa einer Verdoppelung (2021: 2,76 Mrd. Euro). Prognostiziert hatte RWE ein bereinigtes EBITDA von 4,3 bis 4,8 Mrd. Euro.

Während des bereinigte EBITDA in den Geschäftsbereichen Onshore Wind (1,41 Mrd. Euro) und Offshore-Wind (0,83 Mrd. Euro) innerhalb bzw. unter der Prognosebandbreite liegt, fällt das bereinigte EBITDA in den Bereichen Wasser/Biomasse/Gas mit 2,37 Mrd. Euro deutlich höher aus als prognostiziert. Laut RWE lag das vorrangig an höheren Erträgen aus dem kurzfristigen Kraftwerkseinsatz und höheren Erzeugungsmargen. Auch im Bereich Energiehandel fällt das EBITDA mit 1,16 Mrd. Euro besser aus als prognostiziert. Das deutsche Kohle- und Kernenergiegeschäft wird 2022 mit 0,75 Mrd. Euro gegenüber 2021 voraussichtlich geringere Ergebnisbeiträge zum Geschäftsergebnis liefern (2021: 0,89 Mrd. Euro).

Unterm Strich verbleibt RWE 2022 voraussichtlich ein bereinigter Nettogewinn von 3,23 Mrd. Euro, was gegenüber dem Vorjahr einem Plus von 108 Prozent entspricht (2021: 1,55 Mrd. Euro) und über dem oberen Ende der Prognosebandbreite von 2,1 - 2,6 Mrd. Euro liegt.

RWE betätigt das Dividendenziel von 0,90 Euro je Aktie für das Geschäftsjahr 2022.

Kapazitätszuwachs bei Erneuerbaren Energien spiegelt sich im Geschäftsergebnis wider

Im Ergebnis des letzten Geschäftsjahres spiegelt sich auch der Kapazitätszuwachs im Bereich Erneuerbare Energien wider, der 2022 laut RWE ein Treiber des Ergebniswachstums war. Mit Investitionen von 4,4 Mrd. Euro netto hat RWE 2022 die Investitionen gegenüber 2,9 Mrd. Euro netto im Geschäftsjahr 2021 deutlich gesteigert. So hat der Konzern Anfang 2022 den Offshore-Windpark Triton Knoll vor der britischen Küste in Betrieb genommen. Zudem speisen Turbinen des neu errichteten Offshore-Windparks Kaskasi vor Helgoland seit Jahresende grünen Strom ins Netz ein. „Der Geschäftsverlauf 2022 unterstreicht die Strategie des Konzerns Growing Green“, so der RWE Finanzvorstand Michael Müller.

RWE kündigt Bau von 200 MW-PV-Portfolio in Griechenland an

Neben den vorläufigen Geschäftszahlen für 2022 hat RWE heute den Bau eines großen Solarportfolios in Griechenland angekündigt. Partner ist der griechische Energiekonzern PPC. Im Rahmen des gemeinsamen Joint Ventures Meton Energy S.A. haben RWE Renewables (51 Prozent) und PPC Renewables (49 Prozent) die Investitionsentscheidung für die insgesamt fünf Photovoltaik-Projekte getroffen.

Die Solarparks mit einer Gesamtleistung von rund 210 MWp (175 MWac) sollen in der nordgriechischen Region Westmakedonien auf dem Gelände des ehemaligen Braunkohletagebaus Amyntaio entstehen. Mit den Baumaßnahmen soll im Frühjahr dieses Jahres begonnen werden. Alle fünf Solarparks sollen bis Ende des ersten Quartals 2024 ihren Betrieb aufnehmen. Meton Energy S.A. hat Power Purchase Agreements mit Laufzeiten zwischen 10 und 15 Jahren mit verschiedenen Unternehmen unterzeichnet, die den erzeugten Solarstrom abnehmen werden.

Über ihr Joint Venture entwickeln RWE Renewables und PPC Renewables Solarprojekte mit einer Gesamtkapazität von bis zu 2.000 MWp in Griechenland. PPC Renewables hat neun Solarprojekte mit einer Gesamtleistung von bis zu 940 MWp (870 MWac) in das Gemeinschaftsunternehmen eingebracht - RWE Renewables eine Entwicklungspipeline für Solarprojekte in Griechenland von ähnlicher Größe.

RWE Aktie verliert

Die RWE Aktie kann von den Geschäftszahlen im Handel am heutigen Vormittag nicht profitieren. Aktuell steht der Kurs mit einem Minus von 2,2 Prozent bei 42,0 Euro (26.01.2023, 11.10 Uhr, Börse Stuttgart).

Quelle: IWR Online

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