02.06.2023, 10:35 Uhr

Enertrag kann Wasserstoff-Projekt „Elektrolysekorridor Ostdeutschland“ vorzeitig starten


© Enertrag SE

Berlin – Mit der Transformation von Erdgas auf „grünen“ Wasserstoff ist der Aufbau einer wasserstoffbasierten Wertschöpfungskette verbunden. Das Enertrag-Projekt „Elektrolysekorridor Ostdeutschland“, Teil des Verbundprojekts „doing hydrogen“, hat zum Ziel, mit Windstrom erzeugten Wasserstoff in bestehende ostdeutsche Gasnetze einzuspeisen.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat jetzt grünes Licht für den vorzeitigen Maßnahmenbeginn des Wasserstoff-Projekts "Elektrolysekorridor Ostdeutschland" gegeben. Damit kann Enertrag vor Abschluss der Fördermittelvergabe und auf eigenes Risiko mit der Umsetzung des IPCEI-Projekts beginnen, das als Vorhaben von europäischem Interesse eingestuft worden ist.

Wasserstoff-Einspeisung von Güstrow im Norden bis Bitterfeld-Wolfen im Süden

Das Herzstück des "Elektrolysekorridors Ostdeutschland" bildet die Nutzung der bestehenden Gasnetz-Infrastruktur für eine Wasserstoff-Produktion mit einer Elektrolyseur-Gesamtleistung von 210 MW. Der mit Windstrom erzeugte grüne Wasserstoff wird an drei Standorten entlang einer Nord-Südachse in Güstrow (Mecklenburg-Vorpommern) mit einer Elektrolyseurleistung von 55 MW, über Treuenbrietzen (Brandenburg) mit 30 MW und in Bitterfeld Wolfen (Sachsen-Anhalt) mit 25 MW produziert.

Vom Gasnetz-Knotenpunkt nahe Treuenbrietzen führt eine weitere Gaspipeline bis nach Rüdersdorf bei Berlin. Entlang dieses Gasnetzes wird der vierte Elektrolyseur-Standort in Teltow-Fläming (Brandenburg) mit einer Leistung von 100 MW errichtet.

Enertrag: Vorzeitige Bewilligung des Maßnahmenbeginns bedeutender Fortschritt

Enertrag kann mit der Umsetzung des Projekts auf eigenes Risiko beginnen, dafür hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) grünes Licht gegeben. Die Aussicht auf Fördermittel bleibt trotz vorzeitiger Umsetzung unbeeinträchtigt, auch wenn die endgültige Bewilligung noch aussteht.

Enertrag sieht in der jetzigen Bewilligung des vorzeitigen Maßnahmenbeginns einen bedeutenden Fortschritt für das als "Important Project of Common European Interest (IPCEI)" klassifizierte Projekt. IPCEI-Projekte sind Vorhaben, die aufgrund ihrer Größe und Bedeutung von strategischem europäischem Interesse eingestuft werden. Sie verfolgen das Ziel, einen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung und zum wirtschaftlichen Zusammenhalt in der Europäischen Union zu leisten.

Manuela Blaicher, Abteilungsleiterin PtX Projektentwicklung Deutschland bei Enertrag, kommentiert die Entscheidung des BMWK erfreut: "Großtechnische Elektrolyseurstandorte sind die Grundlage für den schnellen Markthochlauf der Wasserstoffwirtschaft in Ostdeutschland. Meine Kolleginnen und Kollegen sind bereits geraume Zeit mit den Planungen beschäftigt. Aufgrund des Bescheids des BMWK können wir jetzt mit den konkreten Arbeiten beginnen, was uns außerordentlich freut."

Quelle: IWR Online

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