15.05.2019, 12:04 Uhr

EEG-Konto im April 2019 erstmals rückläufig


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Münster - Auf dem EEG-Umlagekonto für den Ökostrom ist der Überschuss nach dem März-Rekordstand im April zurückgegangen. Ursache ist die hohe Solarstromerzeugung im sonnigen April.

Die Monatsbilanz für das EEG-Umlagekonto der vier Übertragungsnetzbetreiber nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) mit Stand vom 30.04.2019 liegt vor: Erstmals im Jahr 2019 sind die monatlichen Ausgaben höher als die Einnahmen. Dennoch summieren sich die Rücklagen der von den Stromverbrauchern eingezahlten EEG-Umlage auf den Konten der Übertragungsnetzbetreiber weiter auf weit über 5 Milliarden Euro (Mrd. Euro).

Kontostand geht im April um 560 Millionen Euro zurück

Im April 2019 überstiegen die Ausgaben die Einnahmen auf dem EEG-Konto um 560 Millionen Euro (Mio. Euro). Die Monatseinnahmen bewegen sich im April 2019 mit 2,22 Mrd. Euro leicht unterhalb des Vormonats (März 2019: 2,24 Mrd. Euro), während die Monatsausgaben im April auf 2,78 Mrd. Euro angestiegen sind (März 2019: 1,93 Mrd. Euro).

Unter die Ausgaben fallen vor allem die Vergütungs-Zahlungen an die Betreiber von EEG-Erzeugungsanlagen. Zu den Einnahmen des EEG-Umlagekontos zählen insbesondere die Einzahlungen der EEG-Umlage durch die Stromkunden sowie die Vermarktungserlöse des EEG-Stroms an der Strombörse.

EEG-Reserve sinkt im April wegen hoher Solarstrommenge früher als in Vorjahren

Bereits Ende Februar 2019 haben die Stromnetzbetreiber mit 5,7 Mrd. Euro ein Rekord-Guthaben auf dem EEG-Konto angespart. Im März 2019 ist dieses Sparguthaben auf eine neue Rekordmarke von 6 Milliarden Euro geklettert. Aufgrund einer stabilen Hochdruckwetterlage mit einem Monatsrekord bei der Solarstromerzeugung (5,11 Milliarden Kilowattstunden) und der höheren Solarstromvergütung liegt im April 2019 früher als in den Vorjahren ein negatives Monatssaldo vor, so dass der Kontostand auf ein Guthaben von 5,44 Mrd. Euro zurückgegangen ist. Üblicherweise übersteigen die Ausgaben die Einnahmen auf dem EEG-Umlagekonto von Mai bis September eines Jahres. Im Jahr 2018 lag das Minimum des Sockelbetrages aber immer noch bei 3,65 Mrd. Euro Überschuss. Ab Oktober 2019 dürfte das Rücklagenkonto wieder steigen.

Über die EEG-Umlage

Die Ökostromerzeugung auf der Grundlage des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) wird nicht aus Steuermitteln finanziert. Die Netzbetreiber führen ein EEG-Konto mit Einnahmen (u.a. EEG-Umlage und Erlöse aus EEG-Strom Vermarktung) und Ausgaben (u.a. Vergütungszahlungen, Kosten für IT etc.). Der EEG-Ökostrom wird an der Börse zwangsvermarktet. Dabei darf der EEG-Ökostrom paradoxerweise nicht als Ökostrom bzw. grüner Strom gehandelt bzw. verkauft werden, sondern nur als unspezifischer "Graustrom". Der im Oktober 2018 offiziell für 2019 bekannt gegebene EEG-Umlagesatz liegt bei 6,405 ct/kWh. Im Vergleich zu 2018 ist das ein Rückgang um etwa 6 Prozent (2018: 6,792 ct/kWh).

Quelle: IWR Online

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